Oberhausen/Duisburg/Essen. . Auf Berichte über Planspiele des kommunalen Energiekonzerns Steag, frisches Kapital zu besorgen, haben die beteiligten Ruhrgebiets-Städte höchst unterschiedlich reagiert. Die diskutierte Option, dass die Kommunen selbst über ihre Stadtwerke mehr Geld in den kriselnden Kohleverstromer stecken, stößt etwa in Duisburg und Essen auf Ablehnung. Oberhausen zeigt Verständnis für eine Kapitalerhöhung der Eigner und will vorerst an der Beteiligung festhalten.
Auf Berichte über Planspiele des kommunalen Energiekonzerns Steag, frisches Kapital zu besorgen, haben die beteiligten Ruhrgebiets-Städte höchst unterschiedlich reagiert. Die diskutierte Option, dass die Kommunen selbst über ihre Stadtwerke mehr Geld in den kriselnden Kohleverstromer stecken, stößt etwa in Duisburg und Essen auf Ablehnung. Oberhausen zeigt Verständnis für eine Kapitalerhöhung der Eigner und will vorerst an der Beteiligung festhalten.
Hartmut Gieske, Chef der Energieversorgung Oberhausen, welche die Anteile der Kommune hält, teilt die Ziele des Steag-Vorstands, frisches Kapital von ihren Eigentümern einzusammeln. Das sind die Stadtwerke aus Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg, Oberhausen und Dinslaken. Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) betonte aber: „Bisher liegen noch keine Vorlagen von der Steag auf den Tisch. Wir müssen dann einen strategischen Diskussionsprozess führen.“ Dabei wollen sich alle OB der betroffenen Städte eng absprechen.
Wachsendes Unbehagen
Kommende Woche wollen die Gesellschafter auf einer Versammlung über alle Optionen reden. In Duisburg betont Stadtwerke-Sprecher Ingo Blazejewski die Losung, nach der die Steag-Beteiligung „nicht zu Lasten des Unternehmens und seiner Mitarbeiter“ gehen dürfe. Eine weitere Geldspritze aus Duisburg für die Steag gilt damit als unwahrscheinlich. Dagegen könnte auch der Ausstieg aus der Steag ein denkbares Szenario sein. Über 70 Millionen Euro Kredit hatten die Stadtwerke für die Steag-Beteiligung aufgenommen, refinanziert wurde dies bisher über die Ausschüttungen von jährlich 5,5 Millionen Euro. Die Dividende zahlt Steag derzeit nicht mehr.
In Essen gibt es in der Großen Koalition aus SPD und CDU großes Unbehagen über die Entwicklung bei der Steag, an der die Stadtwerke 15 Prozent halten. Für SPD-Ratsfraktionschef Rainer Marschan ist die Beteiligung an einer Kapitalerhöhung kaum denkbar. „Für uns ist die Frage eher: Wie kommen wir aus der Nummer raus, und nicht: Wie kommen wir tiefer rein“, sagte er. Private Anteilseigner ins Boot zu holen, sei eine Möglichkeit. Die andere, „womöglich zu verkaufen“. Sein CDU-Pendant Jörg Uhlenbruch sagte, das sehe er genauso.