Düsseldorf. Die neue schwarz-gelbe Landesregierung ist erstmals seit Amtsantritt ausgiebig von den Gewerkschaften gelobt worden. „Es ist wohltuend, dass wenigstens im Bereich Arbeit und Ausbildung die Landesregierung bewusst gestaltet anstatt lediglich die Wirtschaft zu entfesseln“, erklärte die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber.
Die neue schwarz-gelbe Landesregierung ist erstmals seit Amtsantritt ausgiebig von den Gewerkschaften gelobt worden. „Es ist wohltuend, dass wenigstens im Bereich Arbeit und Ausbildung die Landesregierung bewusst gestaltet anstatt lediglich die Wirtschaft zu entfesseln“, erklärte die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber.
Hintergrund ist die Ankündigung von Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), noch in diesem Jahr ein neues Ausbildungsprogramm für schwer vermittelbare Jugendliche zu starten. Da Land werde zusätzlich 1000 Lehrstellen für Schulabsolventen „mit Startschwierigkeiten“ schaffen, sagte Laumann. Diese würden bei einem sozialen Träger beschäftigt, aber in der Privatwirtschaft ausgebildet. „Der Ausbildungsort muss ein klassischer Betrieb sein, damit die Jungen und Mädchen auch mal mit Lehrlingen aus anderen Verhältnissen in Kontakt kommen“, sagte Laumann. Das Land werde jährlich 33 Millionen Euro in das Lehrlingsprogramm investieren.
Zudem will Laumann das sogenannte Werkstattjahr wieder einführen, das Schulabgänger ohne Ausbildungsreife zusätzlich qualifizieren soll. Im Herbst 2017 wurden landesweit knapp 117 000 Ausbildungsverträge geschlossen, allerdings blieben rund 7500 Jugendliche bei der Lehrstellensuche unversorgt.
Einschneidende Neuerungen strebt Laumann auch in der Gesundheitspolitik an. So werde bis zum Wintersemester 2019/20 die Einführung einer Landarzt-Quote beim Medizinstudium angestrebt. Zehn Prozent der Studienplätze sollen an Bewerber vergeben werden, die nach Abschluss ihrer Ausbildung für bis zu zehn Jahre in unterversorgten Regionen tätig werden wollen. In NRW werden jährlich rund 2000 Ärzte ausgebildet, nur zehn Prozent davon werden jedoch Allgemeinmediziner. Gleichzeitig gehen rund 400 Hausärzte in den Ruhestand.
Strukturelle Veränderungen strebt Laumann in der Krankenhaus-Landschaft an. Neben der Investitionspauschale von 500 Millionen Euro für die landesweit 348 Krankenhäuser werde künftig eine Einzelförderung von bis zu 200 Millionen Euro jährlich ausgegeben.