Essen. . Der Energiekonzern Eon trennt sich nahezu vollständig von der Stromerzeugung aus Kohle, Gas und Erdöl. Eon hat gestern endgültig beschlossen, für knapp 3,8 Milliarden Euro seine Beteiligung von rund 47 Prozent am Kraftwerksbetreiber Uniper dem finnischen Versorger Fortum anzubieten, wie das Unternehmen in Essen mitteilte.

Der Energiekonzern Eon trennt sich nahezu vollständig von der Stromerzeugung aus Kohle, Gas und Erdöl. Eon hat gestern endgültig beschlossen, für knapp 3,8 Milliarden Euro seine Beteiligung von rund 47 Prozent am Kraftwerksbetreiber Uniper dem finnischen Versorger Fortum anzubieten, wie das Unternehmen in Essen mitteilte.

„Mit dieser Transaktion können wir unseren Anteil an Uniper als Ganzes und zu einem für Eon attraktiven Preis verkaufen“, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen laut Mitteilung. Eon werde sich jetzt ganz auf die Kunden „in der neuen Energiewelt“ konzentrieren. „Die Weichen für profitables Wachstum sind gestellt“, betonte Teyssen.

13 000 Mitarbeiter betroffen

Eon hatte vor zwei Jahren angesichts rapide sinkender Gewinne die konventionelle Stromerzeugung und den Energiehandel abgespalten. Eon behielt rund 47 Prozent, etwa 53 Prozent der Aktien wurden an die damaligen Eon-Aktionäre übertragen. Der Energiekonzern konzentriert sich jetzt auf die Geschäftsfelder Erneuerbare Energien, Energienetze und Dienstleistungen.

Der Verkauf galt bereits zuvor als sichere Sache. Denn Eon hatte sich in einer Vorvereinbarung mit Fortum dazu verpflichtet, eine hohe Vertragsstrafe zu zahlen, sollte der Konzern seine Anteile nicht andienen.

Uniper beschäftigt rund 13 000 Mitarbeiter und ist einer der führenden Stromproduzenten in Europa. In Deutschland betreibt der Versorger unter anderem große Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Fortum zahlt Eon 22 Euro je Aktie und hat dieses Angebot auch allen anderen Aktionären gemacht. Die Annahmefrist läuft am 16. Januar ab. Inzwischen ist der Uniper Aktien-Kurs auf mehr als 25 Euro gestiegen.

Uniper-Chef Klaus Schäfer, der bis zur Aufspaltung Eon-Finanzvorstand war, hatte die Pläne von Fortum zunächst als feindlichen Vorstoß kritisiert. Arbeitnehmervertreter haben vor einer Zerschlagung des Konzerns gewarnt, weil die Finnen kein Interesse an den Kohlekraftwerken von Uniper haben könnten. Dann drohe der Verlust von Arbeitsplätzen. Fortum-Chef Pekka Lundmark versicherte aber: „Die Mitarbeiter von Uniper sollten sich keine Sorgen machen.“ Fortum werde ein langfristiger Investor und zuverlässiger Partner sein.