Essen. Im Börsen-Rückblick beleuchtet DekaBank-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater die Auswirkungen politischer Seitenwinde auf die Aktienmärkte.

Der Deutsche Aktienindex DAX machte in der zurückliegenden Woche einen Ausflug deutlich über die Marke von 13.000 Punkten, obwohl die Jamaika-Sondierungsgespräche scheiterten. Allerdings fehlten dem hiesigen Aktienmarkt wiederum internationale Impulse. Zwar gab es auch in der zurückliegenden Woche weiter Jubelmeldungen aus der deutschen Wirtschaft, wie beispielsweise den gestern veröffentlichten ifo-Geschäftsklima. Doch von der anderen Seite des Atlantiks kam – nicht zuletzt wegen des Thanksgiving-Feiertags – aus den USA nur wenig Bewegendes. Eine solche Woche zeigt, dass die US-Börsen nach wie vor ein wichtiger Taktgeber für die weltweiten Aktienmärkte sind.

Nach wiederum äußerst guten Konjunkturdaten nehmen die Kapitalmarkt-Teilnehmer immer intensiver die Inflationszahlen ins Visier. Für die deutsche Volkswirtschaft häufen sich die Signale, dass ihre Kapazitätsgrenzen erreicht sind. Für Notenbanker ist diese Kennzahl jedoch nicht die ausschlaggebende Größe. Das Augenmerk liegt vielmehr auf der gesamten Preisentwicklung im Euro-Währungsraum. Daher wird der Veröffentlichung der europäischen Inflationszahlen in der kommenden Woche hohe Aufmerksamkeit zuteil, die wiederum Auswirkung auf die weitere Kursentwicklung haben wird.