Essen. Im Börsen-Rückblick beleuchtet DekaBank-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater die Auswirkungen politischer Seitenwinde auf die Aktienmärkte.
In der zurückliegenden Börsenwoche meldete sich seit langem mal wieder die Verunsicherung zurück. Vorschläge der Republikaner im US-Senat, die Einführung der Steuersenkungen für Unternehmen auf 2019 zu verschieben und das Ausmaß der Senkungen zu verringern, sorgten für Enttäuschung am US-Aktienmarkt und belasteten Unternehmenswerte. Auch die Anleiherenditen stiegen an; hier war allerdings keine andere Ursache zu erkennen, als dass der neuerliche Zinsrückgang nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank zur Neuauflage ihres Anleiheprogramms dann doch zu stark ausgefallen war. Neue Trends an Aktien- und Anleihemärkten sind jedoch auf kurze Frist nicht zu erkennen.
In der nächsten Woche heißt es wieder einmal „Fieber messen“ für die deutsche Volkswirtschaft: Die Wachstumsdaten für das dritte Quartal werden zeigen, dass die deutsche Konjunktur weiterhin auf hohen Touren läuft und eher in der Gefahr ist zu überhitzen als abzukühlen. Aus den USA kommen ebenfalls wichtige Zahlen für die Finanzmärke: Nachdem die US-Verbraucherpreise in diesem Jahr mehrfach und in Serie negativ überrascht haben, sollte nun die Inflation wieder leicht anziehen. Langsam haben sich nun auch die volkswirtschaftlichen Daten wieder normalisiert, die wegen der Herbststürme im Süden des Landes verzerrt waren.