Düsseldorf. . Die Spekulationen darüber, wen Ministerpräsident Armin Laschet ins Kuratorium der für das Ruhrgebiet wichtigen RAG-Stiftung schickt, sind vorbei.
Die Spekulationen darüber, wen Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ins Kuratorium der für das Ruhrgebiet wichtigen RAG-Stiftung schickt, sind vorbei. Nach WAZ-Informationen werden der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert, Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (beide CDU) und der Manager Andreas Reichel (FDP) ab sofort dem 13-köpfigen Kontrollgremium angehören.
Üblicherweise entscheidet der jeweilige NRW-Regierungschef über die „politischen“ Posten im Kuratorium. Die drei Neuen rücken für jene drei Mitglieder nach, die mit einem Ticket der alten rot-grünen Landesregierung in die Runde gekommen waren: Ex-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD), der Jurist Christoph Dänzer-Vanotti und der frühere Chef der Grünen-Bundestagsfraktion, Lukas Beckmann. Laschet hatte sich bei der Besetzung dieser Posten mit seinem liberalen Koalitionspartner abgestimmt. Kuratoriums-Chef Jürgen Großmann und die Vorstände der RAG-Stiftung um Werner Müller wurden über die Entscheidung des Ministerpräsidenten informiert. Lammert, Kufen und Reichel sollen fünf Jahre lang Kuratoriums-Mitglieder sein.
Die 2007 gegründete RAG-Stiftung ist dafür da, künftig die so genannten „Ewigkeitslasten“ des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet und an der Saar zu finanzieren. Das Abpumpen des Grubenwassers in den stillgelegten Stollen verursacht dauerhafte Kosten. Rund 220 Millionen Euro jährlich müssen nach Ende des Ruhrbergbaus ab 2019 dafür aufgewendet werden. Das Stiftungs-Kuratorium hat die Funktion eines Aufsichtsrates. Im Gegensatz zu Aufsichtsräten in der Privatwirtschaft müssen in ihm zwingend politische Vertreter und Repräsentanten der Sozialpartner sitzen. Zu den fünf „geborenen“ Mitgliedern zählen die Ministerpräsidenten von NRW und des Saarlands sowie der Chef der IG BCE. Die Stiftung hält unter anderem 68 Prozent am Chemiekonzern Evonik.