Essen. Im Börsen-Rückblick beleuchtet DekaBank-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater die Auswirkungen politischer Seitenwinde auf die Aktienmärkte.
An den Aktienbörsen war es ein goldener Oktober mit einem Deutschen Aktienindex DAX von nun klar über 13.000 Punkten. Die Berichtssaison läuft gut, die Unternehmen weisen Gewinn- und Umsatzsteigerungen aus. Die Stimmung ist bestens: In Deutschland hat das ifo Geschäftsklima ein frisches Allzeithoch erreicht, und in Euroland stehen die Einkaufsmanagerindizes teilweise auf Mehrjahreshochs. Auch die privaten Haushalte sind in prächtiger Konsumlaune. Dazu passt, dass sich der langjährige konjunkturelle Aufschwung nun auch an den Arbeitsmärkten deutlicher bemerkbar macht. So sank die Arbeitslosenquote in der Eurozone im September auf unter 9 Prozent, was zuletzt im Januar 2009, also in der Anfangszeit der Finanz- und Wirtschaftskrise, der Fall war. Es läuft halt.
In der kommenden Woche stehen keine Konjunkturindikatoren aus der ersten Reihe zur Veröffentlichung an. So werden die Märkte einerseits der laufenden Berichtssaison ihr Augenmerk schenken. Andererseits bleiben die Inflationsperspektiven und mithin die Erwartungen an die künftige Geldpolitik im Fokus. In den USA hat Präsident Trump die Nachfolge für Fed-Chefin Janet Yellen angestoßen und Jerome Powell jüngst als Kandidaten benannt. Vermutlich wird dies an der geldpolitischen Ausrichtung nur wenig ändern, aber auch darauf müssen sich die Märkte einstellen. Apropos Trump: Dessen Asienreise könnte Nordkorea wieder auf die Risikolandkarte rücken und etwas Marktvolatilität zurückbringen.