Essen. Mit einer Mahnwache haben Thyssen-Krupp-Mitarbeiter Unternehmenschef Heinrich Hiesinger aufgefordert, ihre Interessen nicht zu vergessen.
Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger setzt nach dem monatelangen Streit um die geplante Stahlfusion auf die Zustimmung von Gewerkschaften und Betriebsräten. "Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende eine gute Lösung mit den Arbeitnehmervertretern hinbekommen werden, die dann auch Zustimmung im gesamten Aufsichtsrat findet", sagte Hiesinger am Mittwoch vor Journalisten in Essen laut Redetext.
Die Arbeitnehmervertreter im Stahl hätten immer bewiesen, dass sie im Sinne der Belegschaft und des Unternehmens verantwortlich handelten. Hiesinger will die Stahlsparte seines Konzerns mit der des Konkurrenten Tata Steel zusammenführen. Dabei werden insgesamt bis zu 4000 Jobs gestrichen.
IG Metall fordert Schutz für Beschäftigte
Am Mittwochmittag versammelten sich in Duisburg Stahlarbeiter zu einer Mahnwache. Die IG Metall hat Hiesinger zum Schutz der Beschäftigten aufgerufen. Der Vorstand habe eine Absichtserklräung mit Tata unterzeichnet. Das könne er auch ohne Zustimmung des Aufsichtsrates tun, sagte der IG Metall-Vertreter im Kontrollgremium von Thyssenkrupp Steel Europe, Detlef Wetzel, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Herrn Hiesinger muss aber klar sein, dass er am Ende für die Umsetzung einer Fusion die Zustimmung des Aufsichtsrates braucht."
An der Haltung der Arbeitnehmervertreter habe sich nichts geändert, sagte der frühere Chef der IG Metall. Es müssten jetzt alle Fakten auf den Tisch kommen. "Wir wollen Sicherheit mit Blick auf die Risiken. Wir fordern Garantien für die Beschäftigten. Wenn das nicht passiert, dann wird das nichts." (red/rtr)