An Rhein und Ruhr. Vom „kranken Mann Europa“ zum Langstreckenläufer: Auch im achten Jahr des Aufschwungs bleibt die deutsche Wirtschaft auf Kurs. Zahlreiche Ökonomen trauen Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr inzwischen ein Wachstum von zwei Prozent zu, obwohl Brexit und US-Politik weiterhin Unsicherheit stiften. „Die Erfolgsstory der deutschen Wirtschaft geht weiter und weiter und weiter“, sagt ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.
Vom „kranken Mann Europa“ zum Langstreckenläufer: Auch im achten Jahr des Aufschwungs bleibt die deutsche Wirtschaft auf Kurs. Zahlreiche Ökonomen trauen Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr inzwischen ein Wachstum von zwei Prozent zu, obwohl Brexit und US-Politik weiterhin Unsicherheit stiften. „Die Erfolgsstory der deutschen Wirtschaft geht weiter und weiter und weiter“, sagt ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.
Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent, zum Jahresbeginn hatte es nach neuesten Berechnungen sogar ein Plus von 0,7 Prozent gegeben, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte.
1999 hatte das angesehene britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“ Deutschland als „kranken Mann“ der Währungsunion identifiziert. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein – im Gegenteil. Deutschland profitiert nicht nur von Reformen der Vergangenheit, sondern auch von der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). „Im Kern handelt es sich um einen konsumgetriebenen Aufschwung, der durch die für Deutschland viel zu niedrigen EZB-Zinsen angefacht wird“, argumentiert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, spricht von „EZB-Zinsdoping“. Verbraucher und Unternehmen kommen durch die insbesondere in Deutschland umstrittene Geldschwemme und die Nullzinspolitik der EZB billiger an Geld. Das kann den Privatkonsum und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ankurbeln. Aber auch die Konjunkturerholung im Euroraum gewinnt inzwischen an Kraft – um 0,6 Prozent wuchs das Bruttoinlandsprodukt in der Region nach ersten Schätzungen im zweiten Quartal. Das Wirtschaftswachstum in Europa – dem größten Absatzmarkt für Waren „Made in Germany“ – treibt die Ausfuhren an. „Die deutschen Exporteure profitieren von der gestiegenen Drehzahl der europäischen Konjunktur“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben.