Essen. In der deutschen Automobilindustrie rumort es. Regelverstöße in der Vergangenheit und die Verwendung des Dieselmotors in der Zukunft sind Themen.

In der deutschen Automobilindustrie rumort es. Regelverstöße in der Vergangenheit und die Verwendung des Dieselmotors in der Zukunft sind akute Themen. Der Dieselgipfel am 2. August sollte Klarheit bringen über Bedingungen, unter denen die bisher gebauten Dieselfahrzeuge weiter gefahren werden dürfen. Dies ist jedoch nur halbherzig geschehen. Daher wird die Unsicherheit zu weiter sinkenden Diesel-Marktanteilen führen. Eine andere Frage ist die generelle Zukunftsfähigkeit der deutschen Vorzeigebranche, die immerhin etwa 5 Prozent der nationalen Wertschöpfung und 12 Prozent der Warenexporte ausmacht und von der viele mittelständische Zulieferbetriebe in den Regionen abhängen. Neben der Antriebstechnologie liegt der wesentliche Wettbewerbsvorteil der großen Autobauer im Zusammenführen einer Vielzahl von Einzeltechnologien wie Antrieb, Sicherheit, Elektronik in einer kostengünstigen und qualitätsvollen Produktion. Hier sind die deutschen Firmen nach wie vor gut positioniert.

An der Börse fielen die Querelen zusammen mit einem ohnehin saisonal lustlosen Geschäft. Während der marktbreite CDAX in den vergangenen Wochen um etwa 4 Prozent nachgab, waren Automobilwerte mit etwa 10 Prozent Rückgang stärker betroffen. Es sind weiterhin die Notenbanken, auf die die Märkte starren wie die Kaninchen auf die Schlange. Allerdings befinden sich die Schlangen zurzeit ebenfalls in der Sommerpause. Neue Impulse für Börse und Renditen dürfte es erst mit den Notenbanksitzungen im September geben.