Essen. . Rund 8200 Unternehmen mit mehr als einer halben Million Arbeitsplätzen im Ruhrgebiet und Düsseldorf stehen bis zum Jahr 2025 zur Übernahme an. Das geht aus einer Studie der Hypo Vereinsbank (HVB) hervor, die Zahlen der Statistischen Ämter auswertete. „Dem Land gehen die Unternehmer aus. Seine Wirtschaftskraft ist bedroht, wenn keine oder nicht die richtigen Nachfolgeregelungen gefunden werden“, warnt André Zentsch, Leiter des Firmenkundengeschäfts bei der Hypo Vereinsbank in Nordrhein-Westfalen.

Rund 8200 Unternehmen mit mehr als einer halben Million Arbeitsplätzen im Ruhrgebiet und Düsseldorf stehen bis zum Jahr 2025 zur Übernahme an. Das geht aus einer Studie der Hypo Vereinsbank (HVB) hervor, die Zahlen der Statistischen Ämter auswertete. „Dem Land gehen die Unternehmer aus. Seine Wirtschaftskraft ist bedroht, wenn keine oder nicht die richtigen Nachfolgeregelungen gefunden werden“, warnt André Zentsch, Leiter des Firmenkundengeschäfts bei der Hypo Vereinsbank in Nordrhein-Westfalen.

Nach einer Hochrechnung des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn befinden sich zwischen 2014 und 2018 bundesweit rund 135 000 Familienunternehmen mit zwei Millionen Jobs in der Übergangsphase. Der Handlungsdruck für Nachfolgelösungen, meint Zentsch, lasse sich allein schon am Alter deutscher Unternehmer ablesen: „Statistisch investieren Unternehmer ab einem Alter von 55 Jahren bei ungelöster Nachfolge weniger und sind bei Themen wie Digitalisierung und Internationalisierung zurückhaltender“, sagt der Banker.

Die Studie der HVB kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass mit dem zunehmenden Alter des Chefs die Innovationskraft und die Investitionsbereitschaft des Unternehmens abnehme. „Schlimmstenfalls verschwindet der Betrieb am Ende ganz vom Markt“, erklärt Zentsch.

Der Firmenkundenchef rät deshalb, die sich abzeichnende Übergabe an der Unternehmensspitze frühzeitig zu regeln. „Drei Jahre Vorbereitungszeit braucht man mindestens“, so Zentsch. 50 Prozent der mittelständischen Firmen, so die Studie, werden innerhalb der Familie übertragen. Für die andere Hälfte sieht er mehrere Trends: Andere Familienunternehmer stellen Beteiligungskapital zur Verfügung. Zentsch: „Die Familienunternehmer im Ruhrgebiet kennen sich untereinander.“ Eine wachsende Zahl werde von institutionellen Anlegern wie Fonds oder Versicherungen übernommen. Aber auch die Überführung der Firmen in Stiftungen nehme zu. Mit einer Stiftungsdichte von 37 pro 100 000 Einwohner belege Essen bereits Platz 28 aller Großstädte in Deutschland. Düsseldorf komme auf Rang 23.

Zu welcher Form Familien sich auch immer entscheiden: „Die schlimmste Lösung ist, gar nichts zu tun“, betont Michael König, Leiter des Private Banking bei der Hypo Vereinsbank in NRW. „Das kann auch zu volkswirtschaftlichen Schäden führen.“