Vodafone startet bis zum Jahresende in 30 deutschen Städten das schnelle Mobilfunknetz. Kunden sollen mit 500 Megabyte pro Sekunde surfen können.

Als erster Mobilfunkanbieter in Deutschland will Vodafone Datenverbindungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 500 Megabit pro Sekunde ermöglichen. "Wir schalten den Mobilfunk-Turbo ein und starten damit in Düsseldorf", sagte der Chef von Vodafone Deutschland, Hannes Ametsreiter, am Donnerstag der dpa.

Sein Unternehmen werde das halbe Gigabit dann bis Jahresende in rund 30 Städten ausrollen. "Damit bieten wir einmal mehr das Netz mit den schnellsten Spitzengeschwindigkeiten in Deutschland", betonte Ametsreiter. Von diesen Spitzengeschwindigkeiten würden alle LTE-Kunden von Vodafone profitieren. In herkömmlichen LTE-Netzwerken werden derzeit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde angeboten.

Fünfte Mobilfunk-Generation löst bisheriges LTE ab

Vodafone erreicht die neue Spitzengeschwindigkeit über die Bündelung von drei verschiedenen Frequenzbereichen. Mit diesem Standard 4.5G wird eine Zwischenetappe zum noch nicht endgültig definierten Zukunftsstandard 5G erreicht. Diese fünfte Generation des Mobilfunks wird die bisher aktuelle 4G-Technologie (LTE) ablösen und soll bis zum Jahr 2020 kommen.

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Nach Düsseldorf wird auch in den Vodafone-Netzen in Dortmund, Erfurt, Coswig, Dresden, Stuttgart und Mannheim noch im Mai theoretisch mit einem halben Gigabit pro Sekunde gesurft werden können. Die Teilnehmer müssen allerdings die Bandbreite in der Funkzelle teilen. "Die Physik ändern wir nicht", sagte Ametsreiter. "Aber je höher die verfügbare Spitzengeschwindigkeit im Netz ist, desto mehr kommt natürlich beim Anwender auf dem Smartphone an. Wenn Sie alleine in der Funkzelle sind, haben Sie die volle Geschwindigkeit. Wenn es mehrere Anwender sind, wird's natürlich weniger. Mobilfunk ist ein atmendes System."

Mobilfunknetze verarbeiten große Datenmengen

Der LTE-Turbo 4.5G wird derzeit nur von einigen Top-Smartphones wie Sony Xperia XZ und XZ Premium sowie Samsungs Galaxy S8 und S8 Plus und dem neusten Spitzenmodell von HTC unterstützt. Geeignete Endgeräte anderer Hersteller sollen folgen.

Die Leistungskraft der Mobilfunkstationen ist unter anderem wichtig angesichts der wachsenden Datenmengen, die über Smartphones ausgetauscht werden. Damit werden auch unterwegs per Handy Trends möglich wie das datenfressende Musik- und HD-Video-Streaming oder Augmented-Reality-Apps, die wie "Pokémon Go" Realität und Fiktion vereinen.

Zudem gilt 5G als Schlüssel für das vernetzte Autofahren, bei dem Fahrzeuge in Echtzeit untereinander und mit der Umwelt verbunden sind. Auch andere Mobilfunkdienstleister arbeiten an dem Thema. So experimentieren zum Beispiel die Stadt Berlin und die Telekom mit einem 5G-Testfeld. In Japan soll 5G zu den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio flächendeckend eingeführt werden. (dpa)