Essen. . Die Gewerkschaft Verdi hat sich für ihre Kampagne zur Tarifrunde im Einzelhandel prominente Fürsprache organisiert: SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz erklärte nach einem Besuch der Verdi-Tarifkommission gestern in Essen, er unterstütze die Forderung der Gewerkschaft, den auszuhandelnden Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären, sprich allen Einzelhändlern in NRW vorzuschreiben.

Die Gewerkschaft Verdi hat sich für ihre Kampagne zur Tarifrunde im Einzelhandel prominente Fürsprache organisiert: SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz erklärte nach einem Besuch der Verdi-Tarifkommission gestern in Essen, er unterstütze die Forderung der Gewerkschaft, den auszuhandelnden Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären, sprich allen Einzelhändlern in NRW vorzuschreiben.

Schulz war nicht ganz freiwillig in Essen, er löste mit einiger Verzögerung sein Versprechen ein, die Kassiererin Maurike Maaßen in der Verdi-Tarifkommission zu besuchen. Sie hatte im Januar in der ARD-Talkshow „Anne Will“ Schulz attackiert und der SPD vorgeworfen, ihre eigene Basis verraten zu haben. Maaßen selbst war nach der Agenda 2010 aus der Partei ausgetreten. Schulz versprach, sie zu besuchen, vertröstete Maaßen mehrmals, nahm nun aber tatsächlich an einer Tarif-Konferenz teil.

Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter im Einzelhandel um einen Euro pro Stunde. Weil besonders in dieser Branche viele Betriebe keinen Tarif zahlten und den vorwiegend weiblichen Mitarbeitern daher Altersarmut drohe, pocht Verdi darauf, die Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. „Aufgrund der Konkurrenzsituationen durch tariflose Unternehmen entsteht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb“, sagte Verhandlungsführerin Silke Zimmer.