Mülheim. . Das US-Handelsministerium hat gegen Salzgitter und damit auch gegen die Mülheimer Tochter Mannesmann Grobblech (MGB) die höchsten der im März angekündigten Strafzölle verhängt: Künftig werden Exporte aus Mülheim auf den US-Markt mit einem Zuschlag von 22,9 Prozent belegt, wie Salzgitter gestern bestätigte.

Das US-Handelsministerium hat gegen Salzgitter und damit auch gegen die Mülheimer Tochter Mannesmann Grobblech (MGB) die höchsten der im März angekündigten Strafzölle verhängt: Künftig werden Exporte aus Mülheim auf den US-Markt mit einem Zuschlag von 22,9 Prozent belegt, wie Salzgitter gestern bestätigte.

Dem war eine Klage von US-Stahlproduzenten vorausgegangen, in der Stahlherstellern aus vielen Ländern vorgeworfen wurde, bei ihren Exporten in die USA Preisdumping zu betreiben. Laut Salzgitter hatte das US-Ministerium Lieferungen von rund 200 000 Tonnen aus dem Mülheimer MGB-Werk und von der Ilsenburger Grobblech GmbH, beides Konzerntöchter, untersucht. Mehr als 90 Prozent der Lieferungen seien an die amerikanische Europipe-Tochter Berg Steel Pipe Corporation gegangen, die sie zu Pipeline-Röhren für den US-Markt weiterverarbeitet habe. An Europipe ist die Salzgitter AG zu 50 Prozent beteiligt, die andere Hälfte hält die Dillinger Hütte.

Es sei trotz erheblichen Aufwands nicht gelungen, die US-Behörden anhand von Millionen Datensätzen zu überzeugen, dass der Vorwurf des Preisdumpings ungerechtfertigt sei, teilte Salzgitter mit. „Offenbar brauchte Trump einen PR-Erfolg“, sagte Konzernsprecher Bernhard Kleinermann dieser Zeitung. Die Strafzölle seien für MGB aber nicht existenzbedrohend.