Essen. . Der kanadische Mutterkonzern von Kaufhof, HBC Europa, kündigt ein Sparprogramm an. Betriebliche Kündigungen soll es dadurch nicht geben.
Die Kölner Warenhauskette Galeria Kaufhof steckt tief in den roten Zahlen. Ihr kanadischer Mutterkonzern Hudson’s Bay (HBC) weist in seinem Finanzbericht für das Europageschäft, das weitgehend aus Kaufhof und dem belgischen Ableger Galeria Inno besteht, einen operativen Verlust von rund 208 Millionen Euro aus.
Damit trägt das erst im Jahr 2015 von der Metro übernommene Europageschäft den größten Teil zum HBC-Verlust bei, den der Konzern gestern auf etwa 360 Millionen Euro bezifferte. Das Geschäftsjahr endete am 31. Januar.
Löwenanteil des Verlusts dürfte auf Kaufhof entfallen
Zu HBC Europa gehören die bundesweit knapp 100 Galeria Kaufhof-Warenhäuser und 60 Dinea-Restaurants sowie 16 belgische Inno-Filialen. Umsatz- und Gewinnzahlen für die einzelnen Sparten veröffentlicht HBC nicht. In Konzernkreisen gilt allerdings die Faustformel, dass die Kaufhof-Warenhäuser rund 90 Prozent des Europageschäfts ausmachen.
Der Löwenanteil des Verlusts von 208 Millionen Euro dürfte deshalb auf den Kaufhof entfallen. Der Essener Rivale Karstadt hatte dagegen zuletzt einen operativen Gewinn von 50 Millionen Euro verbucht.
Es könnte Einsparungen bei Aushilfen oder befristeten Stellen geben
„Das war ein herausforderndes Jahr für den Einzelhandel“, kommentierte HBC-Chef Jerry Storch die schlechten Zahlen für seinen Konzern. Auch in USA und Kanada fuhr er Verluste ein – allerdings nicht so hohe. Die roten Zahlen in Deutschland erklären Konzernkreise mit Modernisierungsarbeiten im laufenden Betrieb wie zuletzt in Düsseldorf und Duisburg.
Nach früheren Angaben von Kaufhof-Chef Olivier van den Bossche verloren seine Warenhäuser im wichtigen Weihnachtsgeschäft zwei Prozent Umsatz. Neben der Online-Konkurrenz macht das Unternehmen dafür auch den Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin mitverantwortlich.
Um die Verluste auszugleichen, kündigte HBC-Chef Storch gestern ein Sparprogramm an. „Es gibt keine betrieblichen Kündigungen bei Kaufhof“, betonte ein Kaufhof-Sprecher. Allerdings könne es Einsparungen bei Aushilfen oder befristeten Stellen geben.