Berlin. Fast alle Flüge von und nach Berlin fallen am Montag aus. Nun hat die Gewerkschaft Verdi mitgeteilt, dass der Streik verlängert wird.


Reisende müssen bis Mittwochfrüh an den Berliner Flughäfen mit Flugausfällen rechnen. Der am Montagmorgen begonnene Streik des Bodenpersonals werde bis 5.00 Uhr am Mittwoch verlängert, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Am Montag wurden wegen des Ausstands fast alle Flüge von und nach Berlin gestrichen.

Bereits bis 8.00 Uhr am Morgen war klar, dass am Montag mindestens 465 Abflüge in Tegel und 195 Starts in Schönefeld ausfallen, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. „Wir bitten alle Passagiere, sich vor Reisebeginn bei Ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Flugstatus zu erkundigen.“ Aktuelle Informationen gibt es auch auf den Internetseiten der Flughäfen Tegel und Schönefeld.

Landungen in Dresden und Leipzig

Von dem Streik war auch die dreitägige Reise von Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) nach Moskau betroffen. Die Senatskanzlei musste Ersatzflüge über Dresden organisieren.

Erst am Freitag waren Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen. Der Ausstand traf auch zahlreiche Besucher der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in der Hauptstadt, die am Sonntagabend endete. Wie schon bei früheren Streiks leiteten einige Fluglinien bestimmte Flüge um, etwa nach Dresden und Leipzig, deren Flughäfen jeweils rund 25 Landungen übernahmen.

Forderung: Ein Euro mehr pro Stunde

Verdi-Streikleiter Enrico Rümker sagte am Montagmorgen, man warte nun auf ein Angebot der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft fordert in dem Tarifkonflikt bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde für die Mitarbeiter des Bodenpersonals. Die Arbeitgeber boten zuletzt die schrittweise Erhöhung der Löhne in allen Entgeltgruppen an – bei einer Laufzeit von drei Jahren.

Das Gesamtvolumen betrage acht Prozent mehr Geld als im Moment ausgegeben werde, so ein Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg. In diesem sind die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert. Nach Angaben von Verdi würde ein einfacher Beschäftigter auf dieser Grundlage pro Arbeitsstunde 27 Cent mehr erhalten. (dpa)