Berlin. . Am 9. Januar 2007 endete das Fitnessprogramm von Mike Lazaridis früher als geplant. Der damalige Chef des kanadischen Smartphone-Pioniers Blackberry spulte gerade zu Hause sein Pensum auf dem Laufband ab, als diese Präsentation über den Bildschirm flimmerte: Live-Bilder aus San Francisco, von der Macworld-Konferenz. Auf der Bühne stand der Kollege Steve Jobs von Apple. Er stellte ein Smartphone vor, das Musik, Videos und Landkarten aus dem Internet herunterladen konnte. Apple erfinde das Telefon neu, sagte Jobs. Und: „Wir nennen es iPhone.“ Lazaridis stieg vom Laufband und kam ins Grübeln. „Wie haben sie das gemacht?“, fragte sich der Blackberry-Chef. Er mag geahnt haben, was zehn Jahre nach der iPhone-Vorstellung feststeht: Jobs hatte tiefgestapelt. Apple erfand mehr als ein Telefon.
Am 9. Januar 2007 endete das Fitnessprogramm von Mike Lazaridis früher als geplant. Der damalige Chef des kanadischen Smartphone-Pioniers Blackberry spulte gerade zu Hause sein Pensum auf dem Laufband ab, als diese Präsentation über den Bildschirm flimmerte: Live-Bilder aus San Francisco, von der Macworld-Konferenz. Auf der Bühne stand der Kollege Steve Jobs von Apple. Er stellte ein Smartphone vor, das Musik, Videos und Landkarten aus dem Internet herunterladen konnte. Apple erfinde das Telefon neu, sagte Jobs. Und: „Wir nennen es iPhone.“ Lazaridis stieg vom Laufband und kam ins Grübeln. „Wie haben sie das gemacht?“, fragte sich der Blackberry-Chef. Er mag geahnt haben, was zehn Jahre nach der iPhone-Vorstellung feststeht: Jobs hatte tiefgestapelt. Apple erfand mehr als ein Telefon.
Das Gerät vereinigte diverse technische Entwicklungen. Eine leicht zu bedienende, mobile Suchmaschine für das Internet; den berührungsempfindlichen Bildschirm mit der Wisch-Funktion, die das Gerät steuert; den Kartendienst von Google mit der Möglichkeit, den eigenen Standort zu bestimmen und sich geografisch zu orientieren; dazu das Konzept des App-Stores, eines Marktplatzes für Anwendungsprogramme im Internet, der Zigtausenden Unternehmen Milliardenumsätze ermöglicht. Mit dem iPhone wurde das Internet mobil. Man hatte es nicht mehr nur auf Heim-PC oder Laptop, sondern in der Hosentasche. Es wurde der Prototyp des Smartphones, wie es heute mehr als zwei Milliarden Menschen nutzen.
Der unbekannte Weg ins Restaurant oder zum nächsten Strand – mit Google Maps kein Problem. Urlauber finden im mobilen Browser die Öffnungszeiten des Museums und speichern im E-Mail-Eingang die Bestätigung für die vorgebuchte Schiffsreise zur nächsten Insel. Wie schön, wenn man seinen elektronischen Postkasten ständig im Blick hat. Drei Wochen Abschalten wie früher? Heute kaum noch denkbar. Smartphones schaffen den Urlaub ab.
Die Smartphone-Branche ist ein gigantischer Markt. Über 1,2 Milliarden Geräte wurden 2015 weltweit verkauft. Läge der Durchschnittspreis bei 400 Euro pro Stück, betrüge allein der Verkaufsumsatz rund 500 Milliarden Euro. Hinzu kommt der Umsatz mit Anwendungsprogrammen (Apps), rund 40 Milliarden Euro. Und soziale Netzwerke: Facebook setzte 2015 über 15 Milliarden Euro um. Alleine beim Foxconn-Konzern, der einen großen Teil der Smartphones für Apple produziert, arbeitet rund eine Million Menschen.
Das mobile Lexikonfür die ganze Familie
Von 1,7 Milliarden Menschen weltweit, die Facebook angeblich regelmäßig nutzen, schalten sich über eine Milliarde von mobilen Geräten aus ein. Andere soziale Netzwerke wie Whatsapp, Snapchat oder Twitter laufen fast ausschließlich auf Smartphones. Wer am Esstisch mit den Kindern diskutiert, greift gerne mal zum Smartphone. Hat Deutschland 80 oder 82 Millionen Einwohner? Ist Kalifornien größer als Frankreich? Welcher Konzern verkauft am meisten mobile Internetgeräte: Samsung oder Apple? Was früher in Rechthaberei ausartete oder unwissend endete, wird geklärt. Was sagte Jobs noch im Januar 2007: „Wir schreiben heute ein bisschen Geschichte.“