Berlin. . 95 Prozent ihrer Lebenszeit stehen Autos ungenutzt herum. Mit seinem neuen Dienst Croove möchte Autohersteller Daimler das ändern. Von einem „Airbnb für Autos“ träumt Daimlers Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche. Statt Ferienwohnungen sollen Autobesitzer künftig ihren Pkw über die Online-Plattform des Autobauers privat vermieten. In einer Testphase ist der Dienst seit Dezember in München verfügbar.
95 Prozent ihrer Lebenszeit stehen Autos ungenutzt herum. Mit seinem neuen Dienst Croove möchte Autohersteller Daimler das ändern. Von einem „Airbnb für Autos“ träumt Daimlers Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche. Statt Ferienwohnungen sollen Autobesitzer künftig ihren Pkw über die Online-Plattform des Autobauers privat vermieten. In einer Testphase ist der Dienst seit Dezember in München verfügbar.
Daimler gibt sich als Innovationstreiber. Der Konzern ist jedoch selbst getrieben von den Veränderungen in der Automobilbranche und der wachsenden Shareconomy. Croove ist ein weiterer Schritt weg vom Autobauer hin zum Mobilitätsdienstleister, der Fahrzeugproduktion, Carsharing und Autovermietung unter einem Dach bündelt.
Daimler ist nicht der erste Anbieter, der private Autos zur Miete vermittelt. Schon mehrere Dienste konkurrieren in Deutschland um Kunden. Am weitesten verbreitet ist der französische Anbieter Drivy. Nach eigenen Angaben zählt der Platzhirsch in Deutschland 140 000 Nutzer und ein Angebot von 5 000 privaten Autos. Als weitere Wettbewerber treten in Deutschland das Aachener Unternehmen Tamyca und die Rocket Internet-Gründung Ridelink auf.
Angst vor dem schwäbischen Automobil-Schwergewicht haben die Anbieter nicht: „Wir freuen uns über neue Wettbewerber. Das bestätigt uns, dass das Geschäft Potential hat“, sagt Julie Moskovits von Drivy. Auch wenn Daimler ein großer Konzern ist, die anderen Anbieter überrollen wird er nicht, sagt Carsharing-Experte Jörg Firnkorn von der Universität Kassel. „Die Leute lassen sich nicht von einem Premiumnamen beeindrucken, sondern schauen eher pragmatisch auf den Preis und die Funktionen des Angebots.“
Auch gibt es grundsätzliche Zweifel am Geschäftsmodell: Flinkster, Carsharing-Dienst der Deutschen Bahn, hat seine Pläne für ein vergleichbares Angebot auf Eis gelegt. Der Markt biete kein ausreichendes Potential. Von den Autoherstellern betreibt derzeit noch Opel mit CarUnity eine private Mietplattform – und gibt sie im Frühjahr 2017 auf.