Frankfurt. . Bis zu 80 Milliarden Euro steckt die Europäische Zentralbank jeden Monat in Anleihen, seit Juni kauft sie auch Papiere von Unternehmen. Und nach knapp sieben Monaten zeigt sich: Es sind vor allem deutsche und französische Konzerne, die profitieren. An der Spitze stehen die Deutsche Bahn, BMW und Daimler. Nur die teils sehr gebeutelten Banken gehen leer aus: Ihre Anleihen sind vom Kaufprogramm ausgeschlossen.

Bis zu 80 Milliarden Euro steckt die Europäische Zentralbank jeden Monat in Anleihen, seit Juni kauft sie auch Papiere von Unternehmen. Und nach knapp sieben Monaten zeigt sich: Es sind vor allem deutsche und französische Konzerne, die profitieren. An der Spitze stehen die Deutsche Bahn, BMW und Daimler. Nur die teils sehr gebeutelten Banken gehen leer aus: Ihre Anleihen sind vom Kaufprogramm ausgeschlossen.

Geringe Inflation

Weil die Inflation in der Euro-Zone deutlich unter der Zielmarke der EZB von nahe zwei Prozent liegt, pumpt die Zentralbank seit März 2015 Geld in den Markt, zunächst 60, seit März 2016 rund 80 Milliarden Euro. Sie kauft damit Staats- und Unternehmensanleihen über die Börse und direkt bei Firmen und Ländern. Die Idee: Wenn mehr Geld investiert wird, steigt die Nachfrage und damit auch die Preise. Zudem verbilligt sich der Euro, was Produkte aus dem Euro-Raum im Ausland attraktiver macht. Als Nebeneffekt kurbelt das die Wirtschaft an.

Gut 27 Prozent der inzwischen 764 verschiedenen Anleihen, die die EZB gekauft hat, haben französische Unternehmen ausgegeben. Am meisten hat die Zentralbank in Papiere des Lebensmittelherstellers Danone und des Pharmakonzerns Sanofi investiert. Etwa 24 Prozent der Anleihen stammen von deutschen Unternehmen. Hauptprofiteur ist die staatliche Deutsche Bahn, von der die Zentralbank 17 verschiedene Anleihen hält. Daneben hat die Zentralbank unter anderem Anleihen von Daimler und BMW, in etwas geringerem Maß auch von VW gekauft, aber auch solche von Allianz (Versicherungen), BASF (Chemie), Bayer (Pharma, Chemie), Deutsche Telekom und Vonovia sowie den Versorgern Innogy und Eon.

Die Käufe überlässt die EZB sechs Zentralbanken im Euroraum: der Deutschen Bundesbank, der französischen Notenbank sowie denen aus Italien, Spanien, Belgien und Finnland.

Gleichmäßige Verteilung

Die EZB koordiniert und bestimmt die Kriterien: Sie versucht, ihre Käufe gleichmäßig zu verteilen; sie darf nicht mehr als 70 Prozent einer Emission besitzen; die Anleihen müssen von mindestens einer Rating-Agentur als Investment-Grade qualifiziert sein, was ein begrenztes Ausfallrisiko bezeichnet. Die EZB will mit dem Kauf der Anleihen die Finanzierungskosten der Unternehmen drücken, was auch gelingt, so Experten.