Düsseldorf. Metro AG und Ceconomy: So werden die beiden Unternehmen heißen, in die sich der Metro-Konzern spalten wird. Damit bleibt der Name Metro erhalten.
Der Name Metro bleibt auch nach der geplanten Aufspaltung des Handelskonzerns in zwei unabhängige Unternehmen erhalten. Der Lebensmittelspezialist, in dem das Großhandelsgeschäft Cash & Carry sowie die Verbrauchermarktkette Real aufgehen, wird künftig Metro AG heißen, teilte der Konzern am Donnerstag mit.
Das Dach über dem Elektronikgeschäft mit den Ketten Media Markt und Saturn sowie dem Onlinehändler Redcoon bekommt hingegen den Namen Ceconomy verpasst. Der Handelsriese Metro muss für seine geplante Aufspaltung tief in die Tasche greifen. "Die Gesamtkosten der Aufteilung der Metro Group und ihrer Durchführung werden sich auf insgesamt rund 100 Millionen Euro belaufen", teilte Metro mit. Rund 24 Millionen Euro der Kosten seien bereits aufgelaufen.
Mehr Schlagkraft für die beiden Unternehmensteile
Konzern-Chef Olaf Koch verspricht sich durch die Aufteilung mehr Schlagkraft für die beiden Unternehmensteile. Bis Mitte 2017 sollen das angestammte Großhandels-Geschäft (Metro Cash&Carry) und die Real-Supermärkte abgespalten und separat an der Börse gelistet sein. Die Ceconomy AG soll sich dann nach Zukäufen umschauen und die "Konsolidierung in der Branche anführen".
"Heute stellen sich zwei dynamische, in ihren Branchen bestens positionierte Unternehmen vor", kündigte Koch vor einem Investorentag am Donnerstag an, bei dem Metro für die Pläne werben will. Beide Unternehmen erfüllten die Kriterien für eine Aufnahme in den MDax und sollten dort gelistet werden. Koch wird Chef des Lebensmittelhändlers werden, Media-Saturn-Chef Pieter Haas ist designierter Vorstandsvorsitzender der Ceconomy. Schon Ende September wurden die beiden Firmenteile organisatorisch getrennt.
Hauptversammlung muss am 6. Februar zustimmen
Bei der Hauptversammlung am 6. Februar soll die Aufspaltung dann besiegelt werden. Die Metro-Aktionäre sollen im Zuge der Abspaltung Aktien der neuen Gesellschaft erhalten. Das Zuteilungsverhältnis beträgt 1:1 - für jede Metro-Stammaktie wird eine Stammaktie des Lebensmittelhändlers gewährt, ebenso für jede Vorzugsaktie. Die heutigen Metro-Aktionäre werden künftig zusammen 90 Prozent an der neuen Lebensmittel- und Großhandels-Gesellschaft halten. Zehn Prozent der Anteile bleiben bei der künftigen Ceconomy, die damit wertvoller gemacht werden soll. Aktien sollen bei der Transaktion im Rahmen einer Abspaltungskapitalerhöhung neu geschaffen werden. Ein Prozent des Grundkapitals soll über sieben Jahre gehalten werden, die übrigen neun Prozent können nach einer Haltefrist von sechs Monaten verkauft werden.
Zu Ceconomy gehört Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn, an der auch Firmengründer Erich Kellerhals beteiligt ist, der sich mit Metro einen langen Machtkampf geliefert hat. Im Streit zwischen Metro und Kellerhals versucht derzeit der Investor Clemens Vedder zu vermitteln. Doch Metro habe schon "maßgebenden Einfluss auf die Führung der Geschäfte der Gesellschaft", hieß es in zur Abspaltung vorgelegten Dokumenten. Media-Saturn könnte zudem nicht die einzige wichtige Tochter der Ceconomy blieben. Mittel- und langfristig sei geplant, weitere Tochterunternehmen "zu gründen oder zu akquirieren und somit das heutige Geschäftsfeld perspektivisch zu erweitern." (dpa/rtr)