Düsseldorf/Essen. Metro-Chef Cordes wird offenbar ungeduldig. Er drängt die Arcandor-Spitze zu neuen Verhandlungen. Andernfalls könne Metro (Kaufhof) die zugesicherte Übernahme von 60 Karstadt-Häusern nicht länger garantieren. Cordes nannte das Zögern der Arcandor-Spitze unverantwortlich.
Metro-Chef Eckhard Cordes hat der Spitze des insolventen Handels- und Reisekonzerns Arcandor unverantwortliches Verhalten vorgeworfen. Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick habe bislang «kein Interesse an ernsthaften Gesprächen» über die Fusion von Karstadt und Kaufhof gehabt, sagte Cordes der Hamburger Zeitschrift «Stern» laut Vorabbericht. Er fügte hinzu: «Unverantwortlich ist das.»
«So wahr ich hier sitze, außer uns gibt es auf der ganzen Welt keinen einzigen Investor, der bereit ist, so viele Häuser und damit auch Arbeitsplätze zu erhalten», sagte Cordes. Jedes Zögern, Zaudern und Taktieren gehe «letztlich nur auf Kosten der Mitarbeiter. Statt ihres Gehalts bekommen sie das niedrigere Insolvenzgeld, müssen täglich um ihre Zukunft zittern».
Die angekündigte Übernahme von 60 Karstadt-Filialen will Cordes unter diesen Umständen nicht garantieren. Die Folge zu langen Wartens sei, so warnte er, «dass die Häuser bald in so schlechte Verfassung kommen, dass wir statt 60 vielleicht nur 50 oder noch weniger übernehmen können».
Die Verhandlungen zwischen Arcandor und Metro über eine Zusammenlegung ihrer Kaufhaustöchter liegen derzeit weiter auf Eis. Laut Arcandor gibt es keinen neuen Verhandlungstermin. (ddp)
Spezial: Arcandor in der Krise