Berlin. Die Opel-Mitarbeiter bleiben offenbar noch länger im Ungewissen über ihre Zukunft. Der Verwaltungsrat von General Motors will laut einem Zeitungsbericht erst im Oktober eine Entscheidung über den Verkauf oder Verbleib fällen. Das Gremium sehe demnach «weitere Prüfnotwendigkeiten».
Die Opel-Konzernmutter General Motors (GM) will einem Zeitungsbericht zufolge womöglich erst im Oktober und damit nach der Bundestagswahl über die Zukunft des angeschlagenen Autobauers entscheiden. Wie das «Handelsblatt» unter Berufung auf mit den GM-Plänen vertraute Kreise berichtete, will sich der GM-Verwaltungsrat in Detroit erst von Mittwoch an mit der Zukunft von Opel befassen. Eine Entscheidung solle mit Verweis auf «weitere Prüfnotwendigkeiten» dann allerdings frühestens Anfang Oktober fallen. «Es müssen noch zahlreiche Diskussionen und Debatten geführt werden», zitierte die Zeitung aus Unternehmenskreisen.
Weiter berichtete das Blatt unter Berufung auf die mit den GM-Plänen vertraute Quelle, der US-Konzern wolle Opel unter dem eigenen Konzerndach halten. Der Verwaltungsrat will den Autobauer demnach mit Finanzmitteln aus den USA sowie der Hilfe einiger EU-Staaten sanieren. Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, ein Verkauf von Opel an den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna und seinen russischen Finanzpartner Sberbank, sei im GM-Verwaltungsrat «kolossal gescheitert», zitierte die Zeitung aus unternehmensnahen Kreisen. Ein befürchteter Transfer von GM-Technologie nach Russland löse «enorme Störgefühle» in den USA aus. Außerdem gebe es im Vertragswerk weitere Fallstricke, die der Verwaltungsrat des US-Konzerns nicht akzeptieren könne.
Guttenberg hätte gerne vor der IAA Gewissheit
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» gesagt, die Bundesregierung wünsche sich eine Entscheidung bei GM noch vor der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main, die am 17. September beginnt. Es wäre «wünschenswert», wenn der Opel-Mutterkonzern vor der IAA eine «klare Orientierung» geben würde, sagte der Minister dem Blatt. Dies wäre ein «Zeichen der Verbundenheit mit Opel und auch den Beschäftigten und ihren Familien gegenüber nur fair.» (afp)