Berlin.

Fast 30 Prozent der Studenten eines Jahrgangs schließen ihr Studium nicht ab. Angesichts des Fachkräftemangels will die Bundesregierung das Potenzial nutzen und die Studienabbrecher für eine Lehre gewinnen. Doch die Maßnahmen in dem Bereich erreichen nur wenige. Anfang 2015 hat Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) das Programm „Jobstarter Plus“ ins Leben gerufen. In bundesweit 18 Pilotprojekten sollen Beratungsstellen Studienabbrechern eine Lehrstelle vermitteln. Laut Bildungsministerium konnten bislang 2606 Studienabbrecher beraten werden. 402 davon konnte eine betriebliche Berufsausbildung vermittelt werden. 171 davon in NRW. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thomas Rachel, findet die Zahlen „ermutigend“. „Sie zeigen, dass die Maßnahmen angenommen werden“, sagte er dieser Zeitung. Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigen aktuelle Berechnungen des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung im Auftrag des Bundesbildungsministeriums auf Basis des Absolventenjahrgangs 2014, die dieser Zeitung vorliegen. Danach brechen 29 Prozent der Bachelorstudenten ihr Studium ab. An den Fachhochschulen sind es 27 Prozent.

Wanka will deshalb das Beratungsangebot für Studenten weiter ausbauen. In NRW etwa sollen mit einer Anschubfinanzierung von 1,9 Millionen Euro bis 2019 an den dortigen Hochschulstandorten dauerhafte Beratungsangebote für Studenten entstehen. Startschuss dafür ist der 28. November.