Düsseldorf/Berlin. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland bekommt Weihnachtsgeld. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Ost und West.
- Umfrage: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland erhält Weihnachtsgeld
- Nicht tarifgebundene Arbeitgeber bekommen nur in 44 Prozent der Fälle Weihnachtsgeld
- In Ostdeutschland erhalten deutlich weniger Menschen die Sonderzahlung als in Westdeutschland
Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland (55 Prozent) erhält einer Umfrage zufolge Weihnachtsgeld. Von den nach Tarifvertrag bezahlten Arbeitnehmern profitieren sogar fast drei Viertel (71 Prozent) von dieser Sonderzahlung.
Das geht aus einer Umfrage der Website Lohnspiegel hervor, die von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Nicht tarifgebundene Arbeitgeber dagegen nur in 44 Prozent der Fälle Weihnachtsgeld.
Unterschiede zwischen Ost und West
In Ostdeutschland erhalten laut Umfrage im Durchschnitt mit 45 Prozent der Beschäftigten deutlich weniger Menschen Weihnachtsgeld als in Westdeutschland mit 57 Prozent. Die Höhe des Weihnachtsgeldes ist laut WSI-Tarifarchiv aber in vielen Bereichen in West und Ost gleichgezogen.
Weniger Weihnachtsgeld bekommen allerdings Ost-Beschäftigte in der Textilindustrie mit 60 Prozent gegenüber ihren West-Kollegen mit 95 bis 100 Prozent. Auch im öffentlichen Dienst liegt die Sonderzahlung für 44 bis 66 Prozent der Beschäftigten deutlich unter dem Wert in Westdeutschland in Höhe von 59 und 88 Prozent.
Versicherungen und Banken zahlen vergleichsweise viel Weihnachtsbonus
Das Internetportal befragte den Angaben zufolge zwischen April 2015 und April 2016 rund 6000 Arbeitnehmer. Demnach erhalten 49 Prozent der Beschäftigten mit befristetem Arbeitsvertrag seltener Weihnachtsgeld als Menschen mit unbefristeter Stelle (56 Prozent). Unter den befragten Frauen konnten sich 51 Prozent über die Jahressonderzahlung freuen, bei den Männern 57 Prozent.
Tarifverträge sehen nach Angaben der Böckler-Stiftung in den meisten Wirtschaftszweigen ein Weihnachtsgeld als festen Prozentsatz des Monatseinkommens vor, allerdings in unterschiedlicher Höhe. Vergleichsweise hoch ist es nach Daten des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Böckler-Stiftung mit 95 bis 100 Prozent des Einkommens unter anderem im Bankgewerbe sowie in der Süßwaren- und Chemieindustrie, ebenso wie bei Versicherungen mit 80 Prozent.
Gar kein Weihnachtsgeld gibt es den Angaben zufolge für Gebäudereiniger sowie für Beschäftigte im Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland. (epd)