Berlin. Betrüger sorgen für hohe Schäden bei der Deutschen Bahn. Sie stehlen Kreditkarten, kaufen damit Bahntickets - und verkaufen sie wieder.
Kreditkartenbetrüger bescheren der Deutschen Bahn einem Bericht zufolge jährlich Schäden in mittlerer Millionenhöhe. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, würden meist Tickets mit gestohlenen Kreditkartendaten bestellt und diese dann an Reisende verkauft. Bis zu 100.000 Betrugsversuche registriere die Bahn im Jahr, hieß es in dem Bericht.
Um den Verkauf der günstigeren Tickets zu erklären, würden dabei häufig erfundene Geschichten erzählt. Etwa von einem Onkel bei der Deutschen Bahn, der günstige Tickets besorgen könne.
Hohe Haftstrafen
Die Zeitung zitiert den Leiters für Zahlungsverfahren bei der Vertriebstochter der Bahn, Kai Brandes, mit den Worten: „Ein Ticket kostet immer so viel, wie auch auf dem Ticket draufsteht. Das sollte jeder Reisende verinnerlichen.“ Ein Bahnsprecher kommentierte den Bericht zunächst nicht.
Die Masche gibt es laut dem Bericht schon seit 2012 – mittlerweile wurden aber auch einige Betrüger überführt und verurteilt. Erst vergangene Woche hatte das Landgericht in Hannover einen Angeklagten zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, der mit gestohlenen Kreditkartendaten mehr als 500 Fahrkarten erschlichen und dann verkauft hatte. (dpa/sdo)