Marode Brücken und zu viele Olivenbäume

Brüssel. Die Ermittler des EU-Amtes für Betrugsbekämpfung (Olaf) schätzen die Schadenssumme durch betrügerische Verwendung von EU-Geldern auf mindestens 320 Millionen Euro im Jahr 2007. Gestern legten die Ermittler und die EU-Kommission zwei entsprechende Berichte vor.

Bei Projekten zum Aufbau in wirtschaftlich schwachen Regionen wurden 141 Millionen Euro mutmaßlich betrügerisch verwendet. Auf 44,7 Millionen Euro beläuft sich der mutmaßliche Betrug mit Geldern des Agrarsektors. Die Schadenssummen liegen weit höher, wenn man auch die ermittelten "Unregelmäßigkeiten" addiert: zu viel angegebene und EU-subventionierte Olivenbäume etwa. Dann liegt der "geschätzte Gesamtschaden" bei Strukturfonds bei 828 Millionen Euro, im Agrarsektor bei 155 Millionen Euro.

Insgesamt konnte Olaf in den Jahren 2003 bis 2007 eine Summe von 725 Millionen Euro "zurückholen".