Berlin/Mülheim. Bei den Verhandlungen um Kaiser’s Tengelmann hat sich einem Bericht zufolge Rewe durchgesetzt – und kann einige Märkte übernehmen.
- Rewe könnte mehrere Filialen von Kaiser's Tengelmann übernehmen
- Derzeit verhandeln mehrere Parteien über die Zukunft der verlustreichen Supermarktkette
- Rewe hatte den Widerstand gegen die Übernahme von Tengelmann durch Edeka aufgegeben
Einige Filialen der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann könnten laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ an Rewe gehen. Das schrieb die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise.
Derzeit verhandeln mehrere Parteien über die Zukunft der verlustreichen Supermarktkette. Eigentlich will der Branchenprimus Edeka, dessen Sprecher sich zu dem Bericht nicht äußern wollten, die Kette komplett übernehmen.
Edeka-Konkurrenten hatten Beschwerde eingelegt
Dem Bericht zufolge hat sich bei den Geheimverhandlungen Rewe-Chef Alain Caparros durchgesetzt. Demnach darf er zahlreiche Filialen der angeschlagenen Supermarktkette übernehmen. Das hätten ihm Konkurrent Edeka sowie Tengelmann-Besitzer Karl-Erivan Haub zugestanden.
Rewe, Norma und Markant, die gegen die Edeka-Übernahme geklagt hatten, sollen demnach einen zweistelligen Millionenbetrag von Haub erhalten. Daneben bekämen Rewe und Norma auch einen Teil der rund 400 Filialen, die eigentlich an Edeka gehen sollten. Rewe-Chef Caparros wolle vor allem etliche Kaiser’s-Märkte in Berlin übernehmen. Sollten sich die Supermarkt-Betreiber auf eine Aufteilung einigen, muss noch das Bundeskartellamt grünes Licht geben.
Beschwerden müssten zurückgenommen werden
Beim Krisengipfel für die verlustreiche Supermarktkette hatten sich die Chefs der großen Supermarktketten in dieser Woche auf das Ziel verständigt, die Ministererlaubnis für die Komplett-Übernahme durch Branchenprimus Edeka umzusetzen. Rewe, Norma und die Handelskooperation Markant sollen dazu ihre juristischen Beschwerden gegen die Sondererlaubnis von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zurücknehmen – damit wäre der Weg für Edeka frei. Eine endgültige Verständigung gibt es aber noch nicht: Diese soll bis zum 17. Oktober gefunden werden.
Die Unternehmensgruppe Tengelmann war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Beteiligten haben Stillschweigen vereinbart. (rtr/dpa)