Berlin.
Dünn und knusprig oder dick und fluffig? Die Antwort auf diese Streitfrage ist recht eindeutig: Mehr als drei Viertel aller Bringdienstkunden bestellen dünn und knusprig, wie die klassische italienische Pizza. Das geht aus dem Pizzareport 2016 des Bestellportals pizza.de hervor. Auch sonst mag es der Deutsche klassisch: Die Lieblingspizza ist wie im Jahr zuvor mit Salami belegt, wobei sich immer mehr Kunden den Belag nach Wunsch zusammenstellen. Nudeln, Gyros oder Hotdog werden eher selten bestellt. Und die Pizzen sind teurer geworden: Eine Salamipizza vom Bringdienst kostete 2015 im Schnitt 6,87 Euro, ein Jahr zuvor waren es 6,50 Euro.
Onlinedienst vermittelt
Pizza.de ist nach eigenen Angaben die größte deutsche Bestellplattform für Fast Food. Der Onlinedienst vermittelt Kunden entsprechende Bringdienste. Nach diesem Konzept arbeiten mehrere Anbieter. Marktführer in Deutschland ist Delivery Hero aus Berlin, zu dem pizza.de und lieferheld.de gehören. Nummer zwei ist Lieferando, ebenfalls aus Berlin. Die meisten Anbieter vermitteln auch Sushi-, Döner- oder Asia-Bringdienste. Am beliebtesten sind bei den Deutschen aber Pizzen.
In Baden-Württemberg machen Pizzen rund ein Drittel aller Bringdienstbestellungen aus, in Berlin 23 Prozent. Dabei geben die Baden-Württemberger auch am meisten aus. Die beliebte Salamipizza kostet im Südwesten im Schnitt 8,33 Euro, in Berlin 6,87 Euro. Am günstigsten ist der Klassiker demnach in NRW: 5,54 Euro.
Unklar ist, warum die Preise so weit auseinanderliegen. Möglicherweise liegt es daran, dass die Kosten im Südwesten höher sind als in Nordrhein-Westfalen. Möglicherweise bestellt der Kunde im Ruhrgebiet auch lieber eine kleinere, entsprechend günstigere Pizza. Jedenfalls wird eine Salamipizza in Gelsenkirchen für 4,75 Euro gebracht, in Duisburg für 4,91 Euro, in Stuttgart dagegen für 8,66 Euro.
Wie viel Geld Bringdienste mit Pizzen machen, verrät der Report nicht. Einen Anhaltspunkt für die Größe des Marktes der Pizzabringdienste bieten die Umsätze der großen Ketten in Deutschland. Joey’s, Hallo Pizza, Smiley’s, Call a Pizza und Pizza Max kamen im Vorjahr nach Berechnungen des Fachmagazins „Foodservice“ auf 355 Millionen Euro. 40 Prozent davon entfielen auf Marktführer Joey’s.
Einer der Gründe dafür, den Bringdienst zu rufen, ist die Tatsache, dass die Hungrigen die Wohnung nicht verlassen möchten oder grundsätzlich wenig Lust haben, etwas einzukaufen. Überhaupt Bequemlichkeit: Für viele ist der Bringdienst schneller, als wenn sie selbst kochen würden. Mancher gab an, er wolle nicht abwaschen. Auch ein leerer Kühlschrank zwingt dem Report zufolge die Deutschen, Pizza zu ordern. Der wichtigste Grund ist allerdings: „Die bestellte Pizza schmeckt besser als die Tiefkühlpizza.“