Bochum. .
Der Automobilzulieferer Johnson Controls schließt sein Werk in Bochum. 420 Beschäftigte sind von der Maßnahme des US-Konzerns betroffen. Die Mitarbeiter können in eine Transfergesellschaft wechseln und erhalten eine Abfindung, deren Höhe Betriebsratschef Michael Munsch „akzeptabel“ nannte. Der Betriebsrat hatte in den vergangenen Monaten bereits einen Sozialplan mit dem Unternehmen ausgehandelt.
Ende April 2017 läuft die Drei-Schicht-Produktion von täglich bis zu 1750 Autositzen für den Bau des Ford Fiesta in Köln aus. Weder dafür noch für die Ende 2014 in Bochum geschlossene Produktion des Opel Zafira hatte Johnson Controls Ersatz gefunden.
„Wir haben uns aktiv bemüht, Folgeaufträge für das Werk zu erhalten und bedauern die Schließung des Standortes sehr“, erklärte Eckard Semmler, Vorstand von Johnson Controls in Europa. Die Stilllegung soll bereits in diesem Jahr beginnen.
Überrascht war am Freitagmittag beim Schichtwechsel keiner der Beschäftigten mehr. „Die Schließung hat sich ja abgezeichnet“, so Betriebsratschef Munsch. An neue Aufträge habe zuletzt niemand mehr geglaubt. Für die Mitarbeiter komme es nun darauf an, sich in der Transfergesellschaft für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Viele Mitarbeiter sind allerdings ungelernt.
Die Schließung des Johnson-Controls-Werks, in dem zu Spitzenzeiten 770 Mitarbeiter beschäftigt waren, ist ein weiterer Tiefschlag für den Industriestandort Bochum.