Düsseldorf. . Mieter in NRW mussten 2016 im Schnitt 2,1 Prozent mehr Miete zahlen als im Vorjahr – teils sogar 3,8 Prozent. Das zeigt der LEG-Wohnungsmarktbericht.
Die Wohnungsmieten sind in NRW im vergangenen Jahr flächendeckend gestiegen. Im Schnitt wurden die Kaltmieten um 2,1 Prozent teurer, wie aus dem Wohnungsmarktreport NRW des Immobilienkonzerns LEG hervorgeht. In teuren Lagen betrug das Plus sogar 3,8 Prozent. Der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis liegt bei 6,38 Euro im Monat.
Besonders hohe Mieten müssen Bürger in Köln, Düsseldorf und Bonn, in Aachen und in Universitätsstädten wie Münster bezahlen. In Köln und Düsseldorf werden im Schnitt rund 10 Euro verlangt, in manchen Quartieren wie in der Kölner Altstadt-Nord sind es mehr als 12 Euro. Am Rhein sind die Mieten mancherorts in fünf Jahren um mehr als 20 Prozent gestiegen. Erheblich weniger zahlen Bürger in Gelsenkirchen, Duisburg oder im Hochsauerlandkreis für die Miete. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt rund 5 Euro im Monat.
Miete in Gelsenkirchen, Duisburg und dem HSK niedrig
LEG-Vorstand Thomas Hegel bezeichnete die Mietsteigerungen im Land als „moderat“, zumal die Kaufkraft der Haushalte zuletzt deutlich zugenommen habe. Es gebe aber vielerorts einen Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Nach Einschätzung der LEG fehlen landesweit rund 250 000 Wohnungen. Alleine als Folge der Zuwanderung würden bis zu 130 000 zusätzliche Wohnungen benötigt. Laut LEG wurden im vergangenen Jahr aber nur rund 50 000 Baugenehmigungen in NRW erteilt.
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Erschwerend komme dazu, dass „die Mietpreisbremse nicht wirkt“, wie Hegel sagte. Aachen und Düsseldorf lägen trotz Regulierung an der Spitze der Mietpreisentwicklung. Die Mietpreisbremse wirke insbesondere dort nicht, wo sie es sollte: in Quartieren, in denen viele Menschen mit geringeren Einkommen wohnen. Investiert werde derzeit vor allem in Neubauten, in denen vergleichsweise hohe Mieten aufgerufen werden. Der Immobilienkonzern fordert die Landesregierung auf, die Regeln fürs Bauen und Vermieten deutlich zu vereinfachen. Außerdem solle die öffentliche Hand Investoren Bauland günstig zur Verfügung stellen.
Noch deutlicher als die Mieten stiegen zuletzt die Preise für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser. In den zwölf größten NRW-Städten betrug das Plus 5,6 Prozent. In Düsseldorf, Münster und Köln kostet der Quadratmeter bei Eigentumswohnungen rund 3000 Euro, in Gelsenkirchen, Duisburg und Wuppertal sind es nur rund 1000 Euro.
Dortmund, Mülheim und Essen liegen im Mittelfeld
In einer von der LEG erstellten Rangliste der Wohnungsmarktregionen schneiden Bonn, Köln, Düsseldorf und Münster am besten ab. Berücksichtigt wurden unter anderem die Mieten, der Leerstand, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und die Kaufkraft. Dortmund, Mülheim und Essen liegen im Mittelfeld. Die letzten Plätze im Ranking belegen Gelsenkirchen, Hagen und Herne.