Essen. . Die Deutsche Bank will 51 ihrer 205 Filialen in NRW schließen. In der Belegschaft brodelt es, weil bundesweit 3000 Stellen wegfallen sollen. Auch Sparkassen wollen schließen.

Die Ankündigung der Deutschen Bank, bundesweit 188 Filialen zu schließen, trifft vor allem NRW. Im größten deutschen Bundesland stehen 51 Geschäftsstellen auf dem Index.

Dass der Schwerpunkt des Sparprogramms in NRW liegen würde, überrascht Roman Eberle, Gewerkschaftssekretär bei Verdi in Dortmund, nicht. „Es war zu erwarten, dass die Deutsche Bank vor allem in den Metropolen Filialen schließen wird, weil sie hier stärker vertreten ist als auf dem Land“, sagte Eberle dieser Zeitung.

2452 Mitarbeiter in NRW

Das größte deutsche Geldhaus hat nach eigenen Angaben aktuell 205 NRW-Filialen, in denen 2452 Mitarbeiter beschäftigt sind. Das hiesige Geschäftsvolumen beziffert die Deutsche Bank auf 82 Milliarden Euro. Wie sich die Filialschließungswelle, die für 2017 geplant ist, auswirken wird, vermag man bei Verdi nicht abzusehen. „Derzeit laufen Gespräche mit Kollegen über ein freiwilliges Ausscheiden“, sagt Eberle. Die Deutsche Bank ihrerseits kündigte an, beim geplanten Abbau von 3000 Vollzeitstellen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu wollen.

An der Basis brodelt es dennoch: „Die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren ihre Erträge aufgebraucht, um Strafzahlungen zu begleichen. Dass jetzt im Filialnetz und bei den Mitarbeitern gespart werden soll, empfindet man als ungerecht“, erklärt Verdi-Mann Eberle im Hinblick auf die Vielzahl von Gerichtsverfahren, in die die Deutsche Bank involviert ist. Der Gewerkschafter stellt aber auch die Frage, ob die Deutsche Bank mit der Schließung jeder vierten Geschäftsstelle den richtigen Weg beschreitet. „Wie will man künftig an neue Kunden kommen? Wer nur das Onlinebanking in Anspruch nehmen will, geht gleich zu einer Direktbank“, meint Eberle.

Auch Sparkassen und Volksbanken schließen Filialen

Dabei ist die Deutsche Bank nicht die einzige in der Region, die das Filialnetz strafft. Nach der Übernahme der Dresdner Bank hatte die Commerzbank schon vor einiger Zeit Doppelstandorte aufgegeben. Die Essener National-Bank hatte Ende 2015 angekündigt, fünf mit Personal besetzte Geschäftsstellen zu schließen.

Die Digitalisierung des Bankgeschäfts hat auch die Sparkassen erfasst. Die Sparkassen Bochum und Witten führen Fusionsgespräche. Das Institut in Essen will sein Geschäftsstellennetz bis 2020 um 14 Filialen verkleinern. Eine Halbierung ist in Duisburg geplant. Eine Halbierung ist auch in Duisburg geplant. In Dortmund stehen 16 der 53 Sparkassen-Zweigstellen vor dem Aus. Die Volksbank dort will sich von einem Drittel der Filialen trennen.