Berlin. Randale, Zerstörung, Körperverletzung: Die Bahn will in ihren Zügen schneller darauf reagieren. Mit Anzeigen und Beförderungsverboten.

  • Deutsche Bahn will gegen Hooligans in ihren Zügen härter durchgreifen
  • Seit Jahresbeginn 300 Beförderungsverbote gegen Randalierer
  • Schadenersatz soll konsequenter eingetrieben werden

Die Deutsche Bahn will gegen Hooligans in ihren Zügen härter durchgreifen. Randalierer müssten noch schneller mit Hausverboten, Anzeigen und Beförderungsverboten rechnen, wenn ihnen Gewalt gegen Menschen oder die Zerstörung von Zügen nachgewiesen wird, sagte Sicherheitsvorstand Ronald Pofalla der Mitarbeiterzeitung „DB Welt“, die an diesem Montag erscheint. Auch Schadenersatz wolle die Bahn konsequenter eintreiben.

„Wer befürchten muss, wenigstens einen Teil der Schäden aus eigener Tasche zahlen zu müssen, verhält sich beim nächsten Mal hoffentlich anders“, unterstützte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Ankündigung. „Auf Dauer können wir es uns nicht leisten, jedes Wochenende Tausende Beamte der Polizei einzusetzen, um einige undisziplinierte sogenannte Fans auf den Bahnhöfen in ihre Schranken zu weisen.“

Die Bahn hat seit Jahresbeginn knapp 300 randalierenden Fans Beförderungsverbote ausgesprochen, wie es aus dem Unternehmen hieß. Anders als früher warte man damit nicht mehr bis zum Abschluss der polizeilichen Ermittlungen.

Pofalla sprach sich dagegen aus, zum Schutz vor Terroristen Fahrgäste mit Metalldetektoren zu überprüfen. „Metalldetektoren lehnen wir als Lösung ab, weil das jeden Einzelnen von uns zu stark einschränkt.“ De Maizière sagte, flächendeckend seien solche Kontrollen schwer durchzuführen. (dpa)