Essen. .
Der Stahl- und Technologiekonzern Thyssen-Krupp hat sich von einem großen Teil seines Grundbesitzes getrennt: Alle „nicht betriebsnotwendigen“ Immobilien und Grundstücke seien an einen Investor verkauft worden, bestätigte das Unternehmen dieser Zeitung. Zum Kaufpreis machte Thyssen-Krupp keine Angaben. Insgesamt wechselten im Zuge dieses Deals rund 1040 Hektar Land den Besitzer, davon allein 400 Hektar in Essen – das ist eine Fläche von 800 Fußballplätzen.
Darunter befinden sich etwa 70 Hektar Gewerbeflächen im so genannten Krupp-Gürtel westlich der Innenstadt, aber auch eine ganze Reihe möglicher Neubauflächen für Wohnungen, Ackerland genauso wie zig Hektar Krupp-Wald im direkten Umfeld der Villa Hügel. Zum Paket gehören Grundstücke in vielen weiteren NRW-Kommunen, darunter auch die 45 Hektar große Industriebrache der Hoesch Spundwand und Profil GmbH westlich der Dortmunder Innenstadt. Das Walzwerk der Salzgitter-Tochter war kurz vor Heiligabend des vergangenen Jahres geschlossen worden.
Käufer des kompletten Immobilien-Bündels ist nach Informationen dieser Zeitung die Essener Thelen-Gruppe. Weder Thyssen-Krupp noch Thelen wollten dies gestern bestätigen. Das Familienunternehmen hatte zuletzt die ehemaligen Nokia-Flächen in Bochum vermarktet hat.
Das Essener Konsortium aus RAG Montan Immobilien, Allbau, Sparkasse und Helaba-Tochter OFB ging leer aus. Dem Vernehmen nach hatte es sein Angebot zu knapp kalkuliert. Thyssen-Krupp kann dagegen jeden Euro brauchen, um den Umbau des unter der Stahlkrise leidenden Konzerns voranzutreiben.