Fast zwei Jahre liegt der Ausstieg des deutsch-amerikanischen Milliardärs Nicolas Berggruen bei Karstadt nun zurück. Seit dem Sommer 2014 hat der österreichische Geschäftsmann René Benko mit seiner Signa-Gruppe beim Essener Warenhauskonzern das Sagen. Schon früh ließen Benkos Leute erkennen, dass der Traditionsfirma nach den verlorenen Jahren unter Berggruen nun eine ziemlich kompromisslose Sanierung bevorstehen würde. Kurz nach dem Führungswechsel brachte Signa ein auf drei Jahre angelegtes Programm auf den Weg, das Karstadt das Überleben sichern sollte.
Für die Mitarbeiter war das Vorgehen der neuen Eigentümer schmerzhaft, aber immerhin gibt es nun echte Verbesserungen in der Bilanz. Noch fehlt der Beweis, dass Karstadt dauerhaft Gewinne erwirtschaften kann – und zwar auch ohne eine Fusion mit dem Konkurrenten Kaufhof, die Benko angestrebt hat. Am Ziel sind Benko und Karstadt-Geschäftsführer Stephan Fanderl also noch nicht. Sie scheinen allerdings auf dem richtigen Weg zu sein. Schon oft wurden Nachrufe auf Karstadt und Warenhäuser insgesamt geschrieben. Doch es stimmt wohl: Totgesagte leben länger.