Düsseldorf. .

Der niedrige Erdölpreis und das günstige Konsumklima in Deutschland haben im vergangenen Jahr den Kraftstoffabsatz angekurbelt. Davon profitierte der Marktführer Aral aus Bochum. Die 2463 weiß-blauen Tankstellen verkauften rund 7,5 Millionen Tonnen Sprit. Das entspricht einem Wachstum von 3,9 Prozent gegenüber 2014. Die gesamte Branche verbuchte nach Angaben von Aral-Chef Patrick Wendeler ein Plus von 2,1 Prozent auf 35,6 Millionen Tonnen Kraftstoffe.

Trotz des VW-Abgasskandals und der Diskussion über höhere Steuern haben die Mineralölgesellschaften im vergangenen Jahr mehr Diesel verkauft. Den Zuwachs erklärt der Aral-Chef mit der Transport-Nachfrage, aber auch mit der steigenden Zahl neu zugelassener Diesel-Pkw. Der Verkauf von Ottokraftstoffen ging dagegen um 0,2 Prozent leicht zurück. „Technische Innovationen senken kontinuierlich den Verbrauch“, sagte Wendeler. Sollte sich diese Entwicklung weiter fortsetzen, könnten im laufenden Jahr erstmals mehr Diesel- als Ottokraftstoffe verkauft werden“, so der Aral-Chef.

Der niedrige Ölpreis führte dazu, dass ein Liter Super E 5 im vergangenen Jahr im Schnitt 14 Cent billiger war als 2014. Beim Diesel beträgt die Differenz sogar 18 Cent. Auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres habe sich der Preisverfall fortgesetzt, sagte Wendeler, der einen unverändert großen Wettbewerb unter den Tankstellenbetreibern beobachtet. Nach Aral-Erkenntnissen betrug die Preisdifferenz während eines Tages 13 Cent pro Liter. 2014 lag der Wert noch bei zehn Cent.

Für den deutschen Marktführer war 2015 eines der erfolgreichsten Jahre in der Unternehmensgeschichte. Während das Kraftstoffgeschäft 2015 nur elf Prozent der Erträge der Aral-Pächter ausmachte, steuerte das Shop-Geschäft 61 Prozent bei. Mit Rewe-Supermärkten an 1000 Stationen bis 2021 wird die Bedeutung noch zunehmen. Fast 20 Prozent des Ergebnisses machen Autowäschen aus. Der Umsatz kletterte erstmals über 100 Millionen Euro.