Frankfurt. Es geht offenbar nicht mehr um das Ob, sondern nur noch ums Wie: Am 4. Mai wird offenbar das Aus für den 500-Euro-Schein beschlossen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird einem Insider zufolge auf ihrer nächsten Ratssitzung voraussichtlich endgültig die Weichen für die Abschaffung des 500-Euro-Scheins stellen. An dem Tag, dem 4. Mai, werde die Notenbank darüber entscheiden, wie dies umgesetzt werden solle, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Dienstag. Das „Handelsblatt“ hatte bereits zuvor darüber berichtet. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab. Der Banknoten-Ausschuss der EZB arbeitete zuletzt an der Ausarbeitung von konkreten technischen Plänen für eine Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Eine Absichtserklärung dazu hatte der EZB-Rat Insidern zufolge bereits gefällt. Die Bundesbank hatte sich zuletzt gegen eine Abschaffung des Fünfhunderters ausgesprochen.

Laut früheren Informationen von mit der Situation vertrauten Personen sahen die Pläne vor, die Banknote langsam aus dem Verkehr zu ziehen. Die EZB werde wahrscheinlich eine sehr lange Übergangsperiode gewährleisten, sagte ein Insider. Es solle kein Enddatum für den Umtausch in kleinere Scheine geben.

500-Euro-Schein Instrument für kriminelle Aktivitäten

EZB-Präsident Mario Draghi hatte sich zuletzt für eine Abschaffung des Fünfhunderters starkgemacht, der weltweit zu den Banknoten mit dem höchsten Wert gehört. In den USA reicht die Skala nur bis zum 100-Dollar-Schein. Draghi zufolge wird die 500-Euro-Banknote immer mehr als Instrument für kriminelle Aktivitäten gesehen. Schon seit längerem wird darüber diskutiert, wie Geldwäsche und Terrorfinanzierung in Europa besser bekämpft werden können.

Im März waren 594 Millionen Stück des Scheines im Umlauf. Das sind zwar nur 3,2 Prozent aller knapp 18,6 Milliarden Euro-Banknoten. Allerdings steht der 500er mit insgesamt gut 297 Milliarden Euro für 27,8 Prozent des Wertes aller Euro-Geldscheine. (rtr/dpa)