Plettenberg/Kirchhundem. .

Von einem „Ein-Euro-Deal“ kann keine Rede sein: Die Übernahme des Dura-Werks Leisten & Blenden durch die Beschäftigten, wie es der amerikanische Mutterkonzern vorgeschlagen hat (wir berichteten), wäre wohl eine Millionen-Investition. Die IG Metall geht nach ersten Analysen von „mindestens 50 Millionen Euro“ aus, die als Anschubfinanzierung notwendig wären, erklärte Torsten Kasubke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall im Märkischen Kreis auf Nachfrage. Heute finden nach Informationen dieser Zeitung dazu Gespräche im Landeswirtschaftsministerium statt.

Dabei will die Dura-Delegation in Düsseldorf ausloten, ob sich ein Szenario entwickeln lässt, bei dem am Ende eine Landesbürgschaft mithelfen könnte, das Werk zu übernehmen; auch Vertreter der NRW-Bank sollen dabei sein. Allerdings müssten bei einer Bürgschaft durch das Land die Beschäftigten oder weitere Geldgeber mindestens 20 Prozent einer Investitionssumme selber aufbringen; so sieht es das Konstrukt der helfenden Landesmittel vor. Eine weitere Hürde, die ein solches Projekt nicht wahrscheinlicher macht.

Maschinen als Sicherheiten

„Die Prüfung des Dura-Angebots an die Beschäftigten ist noch nicht abgeschlossen“, sagt indes Kasubke; daran werde noch unter Beteiligung eines Betriebswirts gearbeitet. Bis zum morgigen Donnerstag muss die Gewerkschaft aber wohl zumindest ein Teilergebnis präsentieren: Dann soll nämlich die nächste Betriebsversammlung am Standort Plettenberg für die Leisten & Blenden-Beschäftigten in der Vier-Täler-Stadt und in Kirchhundem-Selbecke stattfinden. Am Abend ist dann ein „Runder Tisch“ im Plettenberger Rathaus geplant, an dem auch die SPD-Abgeordneten Inge Blask (Landtag) und Dagmar Freitag (Bundestag) teilnehmen sollen.

Da die Unabwägbarkeiten innerhalb des Ein-Euro-Deals von Dura mehr als unübersichtlich erscheinen – u. a. sollen Teile der Maschinen, die Dura den Beschäftigten mietfrei überlassen will, angeblich als Sicherheiten hinterlegt sein – , stehen die Zeichen wohl eher auf Ablehnung des Angebots. Und das Bangen um 1000 Jobs geht weiter.