Wiesbaden. Immer weniger junge Menschen fangen eine Ausbildung an – vor allem in der Industrie. Das liegt nicht nur am demographischen Wandel.
Noch nie haben in Deutschland weniger junge Menschen eine Ausbildung begonnen als im vergangenen Jahr. Mit 516.200 Frauen und Männern traten 0,4 Prozent weniger eine duale Ausbildung an als 2014, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Gründe sind nach Einschätzung der Statistiker die geringere Zahl der Menschen in der für eine Ausbildung in Frage kommenden Altersgruppe und die höhere Neigung zu studieren.
Noch vergleichsweise stabil zeigte sich das Handwerk, wo die Zahl der Neuverträge nur um 0,2 Prozent zurückging. Im größeren Bereich Industrie und Handel wurden 1,1 Prozent weniger Ausbildungsverträge geschlossen. Mehr neue Auszubildende gab es hingegen bei den freien Berufen oder im öffentlichen Dienst.
Eine duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und enthält neben der betrieblichen Arbeit auch Unterricht in der Berufsschule. Zum Ende des vergangenen Jahres befanden sich laut vorläufigen Zahlen etwa 1,34 Millionen Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System. Das waren 1,6 Prozent oder 22.400 weniger als im Jahr 2014. (dpa)