Bochum.. Kleine Unternehmen haben eine neue Anlaufstelle: Das Bochumer Institut für Technologie, getragen von Unternehmen aus dem Revier, bietet dem Mittelstand Hilfe bei Forschungsprojekten.


Oft haben kleinere Unternehmen gute Geschäftsideen, aber nicht das Geld und das Potenzial, sie erforschen und marktfähig machen zu lassen. In diese Lücke stößt das Bochumer Institut für Technologie BO-I-T vor. Für Firmen aus dem gesamten Ruhrgebiet ist es bei der Beantragung von Fördermitteln und beim Projektmanagement behilflich.

Hinter der Abkürzung BO-I-T stehen potente Partner. Zu knapp einem Viertel wird die gemeinnützige GmbH von der öffentlichen Hand getragen: Wirtschaftsförderung Bochum GmbH, Ruhr-Universität, Hochschule Bochum und Technische Fachhochschule Georg Agricola. 76 Prozent der Anteile liegen beim Förderverein Technologietransfer, zu dem wiederum eine Reihe prominenter Unternehmen aus dem Ruhrgebiet gehören: der Medizin-Unternehmer Dietrich Grönemeyer, die Gesundheitsdienstleister Braun, Opta data, Visus, der Messtechnik-Spezialist Krohne, der Software-Konzern G-Data sowie die Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet. Sie und andere haben 260 000 Euro Startkapital bei der Vereinsgründung im Herbst mitgebracht. Dieser Grundstock steht für Forschungszwecke bereit.

Das Produkt steht im Vordergrund

„An unseren Hochschulen gibt es sehr gute Forschungsprojekte. Dabei steht aber nicht immer das Produkt im Vordergrund“, sagt der Bochumer Wirtschaftsförderer Johannes Peuling, der im Nebenamt als BO-I-T-Geschäftsführer arbeitet. Das Institut habe sich zum Ziel gesetzt, die Brücke zu kleineren und mittleren Unternehmen der Region zu schlagen.

„Wir haben eine große Verbundenheit zum Ruhrgebiet. Das wollen wir zum Ausdruck bringen“, meint Beiratsvorsitzender Armin Keivandarian, der im Hauptberuf beim Essener Gesundheitsdienstleister Opta data arbeitet. „Wir wollen Innovationen anschieben, von denen die Unternehmen und die Region profitieren.“

Projekt: Orientierungshilfe für Blinde

Wie das gehen kann, zeigt eines der ersten Projekte, das BO-I-T anschieben will und für das gerade der Antrag auf finanzielle Förderung gestellt wurde. Damit sich Blinde besser in ihrem Umfeld orientieren können, will ein Revier-Unternehmen Radartechnik einsetzen, um ein akustisches Sichtfeld zu simulieren. Das Projekt kommt allerdings nicht ohne die wissenschaftliche Expertise von Akustik-Spezialisten und die Begleitung von Experten aus der Gesundheitswirtschaft aus, die darauf achten, dass die Betroffenen die Radartechnik am Ende auch im täglichen Leben nutzen können.

„Durch die Zusammenführung dieser unterschiedlichen Bereiche schaffen wir eine neue Wertschöpfung“, betont BO-I-T-Geschäftsführer Peuling. Sollte die Finanzierung für das Projekt bewilligt werden, würde es auch die Schaffung einiger Arbeitsplätze bedeuten-. Bislang steuern BO-IT noch Mitarbeiter aus der Bochumer Wirtschaftsförderung, der Ruhr-Universität und der Hochschule Georg Agricola