Berlin. Reicht der aktuelle Mindestlohn aus, um ohne Sozialleistungen auszukommen? Gewerkschaftsnahe Forscher empfehlen nun eine Erhöhung.

Gewerkschaftsnahe Forscher haben für eine Erhöhung des Mindestlohns von 8,50 auf mindestens 9 Euro plädiert. Eine Erhöhung auf 9 Euro ergebe sich, wenn man wie gesetzlich vorgesehen die Tarifentwicklung zugrunde legen, sagte Thorsten Schulten, Experte des Instituts WSI der Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Berlin. Geprüft werden müsse auch, ob eine solche Höhe für die Arbeitnehmer tatsächlich ausreiche.

Eine Mindestlohnkommission aus Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften soll bis Mitte des Jahres über eine Anpassung der Höhe beschließen. Die Anpassung soll Anfang 2017 kommen. Andrea Kocsis vom Bundesvorstand der Gewerkschaft Verdi bekräftigte die Forderung nach 10 Euro Mindestlohn. Man müsse überall in Deutschland vom Lohn leben können, ohne auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. (dpa)