Berlin.

Thyssen-Krupp macht die Zukunft seiner Stahlsparte von den politischen Rahmenbedingungen abhängig. Sollten Pläne der EU zur Neuordnung des Emissionsrechtehandels wie vorgesehen umgesetzt werden, sei Stahl aus Europa nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte Konzernchef Heinrich Hiesinger im Interview mit der „Welt am Sonntag“. Auf die Branche kämen Mehrbelastungen zu, die nicht zu stemmen seien. Weitere Einsparungen und Umstrukturierungen würden dann nichts mehr bringen. „Für Thyssen-Krupp wäre die Stahlproduktion dann nicht mehr möglich.“

Hiesinger setzt darauf, zusammen mit der Politik eine Lösung zu finden. „Darauf hoffe ich auch jetzt noch – weil es auch aus Sicht des Klimaschutzes die falsche Entscheidung wäre, die Stahlindustrie in Europa zugunsten anderer Hersteller mit dramatisch schlechterer Klimabilanz aus dem Markt zu drängen.“ Damit spielt der Thyssen-Krupp-Chef auf Billigimporte aus China an, die der Branche derzeit neben einer schwächelnden Nachfrage zusetzen.