Berlin. Rund 2,5 Prozent mehr Geld als im Vorjahr hatten Arbeitnehmer 2015 in der Tasche – dank steigender Löhne und niedriger Inflation.
Die Kaufkraft deutscher Arbeitnehmer steigt 2015 wegen steigender Löhne und Mini-Inflation voraussichtlich in Rekordtempo.In den ersten drei Quartalen lagen die Reallöhne um durchschnittlich rund 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damit dürfte im Gesamtjahr der bisherige Rekordzuwachs von 1,7 Prozent aus dem Jahr 2014 deutlich übertroffen werden. Die Statistik wird seit 2008 erhoben.
Grund für den Aufwärtstrend sind steigende Löhne. Diese kletterten von Januar bis September im Schnitt um 2,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Diese Zunahme verblieb durch den niedrigen Anstieg des Verbraucherpreises fast vollständig bei den Beschäftigten, erklärten die Statistiker. Die Teuerungsrate lag im abgelaufenen Quartal bei lediglich 0,1 Prozent.
Mindestlohn hilft ungelernten Arbeitnehmern besonders
Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zu Jahresbeginn trägt Ökonomen zufolge zu den deutlichen Verdienstzuwächsen bei. So kamen Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Löhnen auf ein besonders deutliches Plus. Ungelernte Arbeitnehmer hatten beispielsweise im dritten Quartal 3,9 Prozent mehr in den Taschen, die Beschäftigten insgesamt dagegen nur 2,6 Prozent. (rtr)