Berlin. Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung auf dem Gebiet Elektromobilität Weltmarktführer werden. Dafür müssten deutsche Autoindustrie und Wissenschaft jedoch mitziehen. Ziel ist es, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren.

Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung auf dem Gebiet Elektromobilität Weltmarktführer werden. Das kündigten Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Mittwoch in Berlin an, nachdem das Kabinett den Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität beschlossen hatte. Deutschland solle auf diesem Gebiet «Leitmarkt» werden, betonten beide Minister.

Tiefensee sagte: «Aus Deutschland sollen die Standards kommen, die in Europa und international angewendet werden.» Mit der Umstellung auf Elektromotoren stehe eine Revolution bevor, die von Deutschland aus bestimmt werden sollte. Wenn die Bundesrepublik federführend sei, könnten riesige Märkte erschlossen werden. Noch sei man vom Öl abhängig. Nach und nach solle diese Abhängigkeit jedoch abgebaut werden.

Autoindustrie soll «Zahn zulegen»

Dafür müssten deutsche Autoindustrie und Wissenschaft jedoch mitziehen. «Die deutsche Automobilindustrie ist gefordert, jetzt einen Zahn zuzulegen», sagte der Minister. Jetzt müsse man Geschwindigkeit aufnehmen, um Deutschland zum Leitmarkt zu machen. Die Bundesregierung werde das politisch unterstützen.

Guttenberg meinte, trotz der kräftigen Förderungen der neuen Technologien in den USA und in Japan sei für Deutschland der Zug noch längst nicht abgefahren. «Wir beteiligen uns mit großem Ehrgeiz an einem Wettbewerb.» Ob der Absatz von Elektroautos mit Bonuszahlungen unterstützt werden solle, ließ der Minister offen. Dies zu entscheiden, sei Sache der kommenden Bundesregierung.

Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020

Ziel des Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität ist es, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Der Plan legt Maßnahmen fest, mit denen in den nächsten zehn Jahren weitere Fortschritte bei der Batterietechnologie, der Netzintegration sowie bei der Marktvorbereitung und -einführung von Elektrofahrzeugen erreicht werden sollen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Koppelung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien.

Zudem sollen die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen verstärkt, die Ausbildungskapazitäten bei den entsprechenden Ingenieurstudiengängen erhöht und die Potenziale der Integration der Autobatterien als mobile Speicher im Stromnetz erschlossen werden. Im Konjunkturpaket II hatte die Bundesregierung für die Förderung von Forschung und Entwicklung zukunftsfähiger und nachhaltiger Mobilität bereits 500 Millionen Euro bereitgestellt. (ap)