Berlin. Bei den Fernbussen ist das Ende des Aufschwungs noch nicht erreicht. Die jüngsten Marktdaten zeigen immer noch hohe Wachstumsraten.
Das Angebot an Fernbus-Verbindungen ist in diesem Jahr noch größer geworden. Die Zahl der Fernbuslinien stieg von Oktober 2014 bis Oktober 2015 um 74 auf 326, das entspricht einem Plus von 29 Prozent. Das Berliner Marktforschungsinstitut Iges hat die jüngsten Daten der Branche erhoben und am Sonntag veröffentlicht.
Demnach erhöhte sich die Zahl der Fahrten ebenfalls deutlich – um 25 Prozent im gleichen Zeitraum. Im Oktober 2014 wurden 7412 Fahrten pro Woche gezählt, es folgte ein Zwischentief im Januar 2015 mit lediglich 6930 Touren, dann ging es wieder steil nach oben bis auf 9282 wöchentliche Fahrten im Oktober 2015. Das sind im Durchschnitt 1326 Fahrten täglich.
Der Fernbus-Markt wächst
Das Linienwachstum sei zwar geringer ausgefallen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, stellte Iges-Geschäftsführer Christoph Gipp fest. Der Markt wachse jedoch weiter und dies sogar mit zweistelligen Raten. „Er tut dies jedoch konsolidierter und damit nachhaltiger“, sagte Gipp. Das Wachstum der deutschen Busunternehmen werde inzwischen auch von inländischen Verbindungen in den europäischen Nachbarstaaten getragen.
Gemessen an den Fahrplankilometern ist MeinFernbus Flixbus der weitaus größte Anbieter mit einem Marktanteil von 73 Prozent. Auf Platz zwei folgt der Postbus mit 11 Prozent. Die Nummer drei ist laut Iges-Studie die Deutsche Bahn mit ihren Marken BerlinLinienBus und IC Bus, die zusammen auf 6 Prozent kommen. Das britische Unternehmen Megabus habe bereits nach wenigen Monaten einen Marktanteil von 3 Prozent erreicht. Kleine Anbieter seien zuletzt häufiger vom eigenständigen Betreiber zum Buspartner im Unterauftrag geworden, heißt es in der Studie.
Der Gesetzgeber hatte den Fernbusmarkt in Deutschland Anfang 2013 geöffnet. Im vergangenen Jahr beförderten die Unternehmen 16 Millionen Fahrgäste mit Linienfernbussen, fast doppelt so viele wie 2013. (dpa)