Verdacht gegen sechs Mitarbeiter der VW-Bank

Braunschweig. Ein Großaufgebot von Polizei, Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft hat die Abteilung Gebrauchtwagen der VW-Bank Financial Services durchsucht. Ergebnis: Gegen sechs Mitarbeiter wird wegen Korruption ermittelt.

Insgesamt 56 Beamte waren im Einsatz und beschlagnahmten umfangreiches Aktenmaterial. Einer der sechs Verdächtigen wurde an seinem Arbeitsplatz verhaftet. Wie Jutta Schlecht, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig, erläuterte, habe eine Betriebsprüfung der Steuerfahndung in einem Autohaus die Ermittlungen ausgelöst. Es bestehe der Verdacht, dass die Mitarbeiter der Gebrauchtwagen-Abteilung so genannte Leasing-Rückläufer, junge Gebrauchtwagen, deutlich unter Marktwert an Autohäuser der Region weiterverkauft hätten. Diese Autos seien anschließend mit hohem Gewinn von den Autohäusern an ihre Kunden weiterverkauft worden.

Im Gegenzug, so die Staatsanwältin weiter, hätten die Mitarbeiter der Autohäuser Schmiergelder an die Sachbearbeiter in der Gebrauchtwagen-Abteilung der VW-Bank gezahlt. Den Schaden, der der VW-Bank entstanden ist, vermochte die Staatsanwältin noch nicht zu beziffern: "Wir haben Hinweise, dass die VW-Bank seit Jahren geschädigt wurde. Da die Gebrauchtwagen-Abteilung einen jährlichen Umsatz von etwa 300 Millionen Euro erwirtschaftet, könnte der Schaden im sechsstelligen Bereich liegen."