Wolfsburg. .

Der Betriebsrat von Volkswagen befürchtet als Folge des Abgasskandals eine Reduzierung der Leiharbeit im Konzern. Die Arbeitnehmervertreter würden „alle Möglichkeiten unterstützen, um die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zu sichern“, sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats, und: „Wir wissen, dass der Vorstand andere Szenarien diskutiert“. VW-Chef Matthias Müller hatte einen harten Sparkurs ausgerufen.

Insidern zufolge hat VW bei der Manipulation der Abgaswerte mehrere Software-Versionen eingesetzt. Die illegale Software sei an vier verschiedene Motorentypen angepasst worden, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Manche Experten gehen davon aus, dass bei unterschiedlichen Software-Versionen möglicherweise mehr VW-Mitarbeiter von den Manipulationen gewusst hätten und damit höhere Strafen drohen. Ein VW-Sprecher sagte, derzeit werde intern intensiv ermittelt, wer wann was wusste.

Erste Mitarbeiter hat VW bereits beurlaubt. Mitte September trat VW-Chef Martin Winterkorn ab, der stets betonte, keine Kenntnis von den Manipulationen gehabt zu haben. Ende des Monats scheidet der 68-Jährige auch aus der Porsche-Holding aus. Sein Nachfolger als Chef des VW-Mehrheitsaktionärs wird VW-Aufsichtratschef Hans Dieter Pötsch, zuvor VW-Finanzchef.

Der designierte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte einen „Wandel in der Unternehmenskultur“. Hofmann, der nach seiner Wahl für den früheren IG-Metall-Chef Berthold Huber in den VW-Aufsichtsrat einziehen soll, sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Philosophie, dass niedrige Kosten für hohe Renditen alles sind, hat zu strafbarem Fehlverhalten geführt.“