Essen/Wolfsburg. . Volkswagen-Kunden können erstmals prüfen, ob ihr Fahrzeug vom Abgas-Skandal betroffen ist. VW und Audi haben online eine Suchfunktion freigeschaltet.

  • Zwei Wochen nach dem Abgasskandal können Kunden jetzt prüfen, ob sie betroffen sind.
  • Auch Audi hat eine Suchmöglichkeit freigeschaltet.
  • Die meisten VW-Händler machen noch keine Umrüst-Termine.

Knapp zwei Wochen nach dem der Abgas-Skandal Volkswagen in die Schlagzeilen gebracht hat, können Kunden jetzt erstmals prüfen, ob ihr Fahrzeug konkret von Manipulationen am Diesel-Motor betroffen ist. Seit Freitag sind sowohl bei Audi als auch bei VW Suchfunktionen im Internet freigeschaltet.

Unter dem Motto "Lieber voraus als nachsehen" bietet VW seinen Kunden jetzt die Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen. "Weil uns Ihr Wohlergehen und das Ihres Volkswagens so sehr am Herzen lieg(t)", teilt der Konzern mit, will man den Kunden jetzt "die Möglichkeit bieten, auf etwaige Hinweise bezüglich laufender Feldmaßnahmen in den Medien reagieren zu können."

Hier geht es zur VW-Suchmaske
Hier geht es zur Audi-Suchmaske

VW- und Audi-Kunden finden jetzt über die jeweiligen Hersteller-Webseiten eine Suchmaske. In der lässt sich anhand der Fahrgestellnummer aus dem Fahrzeugschein ("Zulassungsbescheinigung Teil 1", Zeile "E", ein 17-stelliges Kürzel aus Buchstaben und Ziffern) ermitteln, ob das jeweilige Auto demnächst in die Werkstatt muss.

Auch Audi hat seinen Kunden seit Freitag eine Suchmöglichkeit freigeschaltet. Bei der VW-Tochter Skoda erklärte ein Sprecher, man arbeite ebenfalls an einer Kundeninformation. Sie soll "zeitnah" online erreichbar sein. Bei Seat können inzwischen die Händler Auskunft geben; sie haben Zugang zu einer internen Plattform. Auch hier führt die Fahrgestellnummer zum Ziel. Eine Suchmöglichkeit im Internet sei auch bei Seat in Vorbereitung, sagte eine Sprecherin.

Volkswagen-Werkstätten noch nicht über Details instruiert

Durch die Online-Suche haben Volkswagen-Kunden bis dato jedoch nur die Gewissheit, ob ihr Fahrzeug vom Abgas-Skandal betroffen ist. Weitere Details sind indes noch offen: "Die technischen Maßnahmen stehen noch nicht fest", hieß es dazu bei Seat. Auch VW-Händler teilen auf Anfrage mit, sie könnten noch keine Werkstatttermine vergeben, "weil wir noch nicht wissen, was an den Fahrzeugen genau gemacht werden muss". Ein Händler teilte auf Anfrage mit: "Kunden werden von Volkswagen angeschrieben".

Wie berichtet, hatte Volkswagen bekannt geben, dass weltweit etwa 11 Millionen Volkswagen-Fahrzeuge mit Vierzylinder-Dieselmotor unterwegs sind, deren Motorsteuerung manipuliert wurde, um die Abgasnorm einzuhalten (in der EU die Norm Euro 5). Aufgedeckt worden war der Skandal in den USA. Im Detail geht es um Diesel-Motoren der Baureihe "EA 189" mit 1,6 oder 2 Litern Hubraum, mit denen Modellreihen mehrerer VW-Marken ausgerüstet sind.