Frankfurt. VW-Chef Martin Winterkorn soll vor dem Aus stehen. Laut einem Medienbericht werde er am Freitag von Porsche-Chef Matthias Müller abgelöst. Volkswagen dementiert die Nachricht.
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn soll an diesem Freitag einem Medienbericht zufolge als Vorstandsvorsitzender abgelöst werden. Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise am Dienstag berichtet, soll Porsche-Chef Matthias Müller sein Nachfolger werden. Winterkorn habe nach dem Diesel-Abgasbetrug in den USA nicht mehr das Vertrauen des Kontrollgremiums. Am Mittwoch tagt das Präsidium des VW-Aufsichtsrates, am Freitag das gesamte Gremium.
Volkswagen dementiert derweil den Bericht des "Tagesspiegel" zur Ablösung von Martin Winterkorn an der VW-Spitze durch Porsche-Chef Matthias Müller. Dies sei "Schwachsinn", sagt ein Firmensprecher. Ein Sprecher der VW-Sportwagentochter Porsche sagte, er habe derzeit keine Informationen zu einer Ernennung Müllers. Der Porsche-Chef befinde sich bei einer VW-Vorstandssitzung in Wolfsburg.
VW-Chef Martin Winterkorn wird nach Angaben von Volkswagen am Dienstag um 17 Uhr eine Stellungnahme per Video auf der Internetseite des Konzerns abgeben.
VW-Gewinnwarnung sei "außerordentlich unangenehm"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bezeichnet die Folgen der Abgas-Manipulationen in den USA als besorgniserregend für den Konzern. Die von VW ausgesprochene Gewinnwarnung sei "außerordentlich unangenehm" und "besorgniserregend in dieser Höhe". Gefragt, ob Vorstandschef Martin Winterkorn wegen der Vorwürfe zurücktrete, antwortete der SPD-Politiker, er wolle den anstehenden intensiven Beratungen im Aufsichtsrat nicht vorgreifen.
Der aus Niedersachsen stammende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Thomas Oppermann, nennt den Skandal um VW "erschütternd". In Berlin fordert er vor einer Sitzung seiner Fraktion eine rasche und konsequente Aufklärung: "Dann müssen auch die notwendigen Konsequenzen gezogen werden." (reuters)