Duisburg. Der Duisburger Bausteoffproduzent Xella strebt an die Börse. Der Konzern war vor einigen Jahren in den sogenannten Bröselstein-Skandal verwickelt.

Der Duisburger Baustoffhersteller Xella will noch in diesem Jahr mit einem Börsengang seine Schulden senken. Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt sei aktuell günstig, weil sich die Bauindustrie in vielen europäischen Ländern erholen dürfte, sagte Geschäftsführer Jan Buck-Emden am Dienstag laut Mitteilung. Der für die Gasbetonsteine der Marke Ytong bekannte Hersteller will mit einer Kapitalerhöhung rund 200 Millionen Euro erlösen, zusätzlich würden Aktien der Alteigentümer angeboten, hieß es. Dazu zählen die Finanzinvestoren Goldman Sachs Capital Partners und PAI.

Ziel sei es unter anderem, die Zinsausgaben für Schulden zu senken und dadurch mehr Freiraum für Investitionen zu gewinnen. 2014 machte Xella einen Gesamtumsatz von 1,27 Milliarden Euro und erzielte einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 215 Millionen Euro.

Xella will Kosten um 70 Millionen Euro drücken

Derzeit läuft ein Sparprogramm im Unternehmen, mit dem Xella die Kosten bis 2017 um jährlich 70 Millionen Euro drücken will. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2014 weltweit knapp 6700 Mitarbeiter.

In drei ehemaligen Haniel-Werken, die heute unter Xella firmieren, waren zwischen 1987 und 1996 minderwertige Kalksandsteine produziert worden. In den Wänden von Häusern, die mit den sogenannten Bröselsteinen gebaut worden waren, bildeten sich später Risse. Der Bröselstein-Skandal zog juristische Konsequenzen nach sich. (dpa/we)