Brüssel. Eine neue EU-Verordnung schreibt den Fluglinien eine durchsichtigere Preispolitik vor. Ein kleiner Test im Internet zeigt: Bislang ist das eher ein frommer Wunsch der Verbraucher.

Transparente Preispolitik bleibt ein frommer Wunsch. Bei einem Test von vier Fluglinien im Internet, hinterließen gestern die zwei Billigflieger den schlechtesten Eindruck.

Lufthansa: Auf der Startseite für 99 Euro beworbene Flüge sind ohne Zusatzkosten buchbar – aber nur, wenn per Lastschrift bezahlt wird. Wer seinen Flug über die Buchungsmaske wählt, wird zunächst ein Preis ohne Ticket-Service-Charge angezeigt. Die Extra-Gebühr beträgt innereuropäisch 14 Euro, bei Zahlung im Lastschriftverfahren 10 Euro. Steuern und Gebühren werden aufgeschlüsselt. Fazit: befriedigend

Air Berlin: Auch Air Berlin fügt eine Service-Gebühr von 10 Euro hinzu. Wer mit Kreditkarte zahlen will, wird mit weiteren 6 bis 7 Euro extra zur Kasse gebeten. Steuern und Gebühren werden nicht aufgeschlüsselt. Fazit: noch befriedigend

Germanwings: Auf der Startseite beworbene Angebote schlüsseln Flugpreis, Steuern und Zuschläge auf. In der normalen Buchungsmaske werden Steuern und Gebühren nur im Kleingedruckten offenbart. Fiese Preisfallen schnappen später zu. So kommen Gepäckgebühren (online 5,95 Euro, am Flughafen 11,90 Euro pro Gepäckstück) – für jede Strecke extra hinzu. Eine Reiserücktrittsversicherung muss erst abgewählt werden. Kreditkartenbuchungen kosten ebenfalls extra. Fazit: ungenügend

Ryanair: Steuern und Gebühren werden extra zum Flugpreis ausgewiesen und aufgeschlüsselt. Es folgt ein Preishammer: 30 Euro für ein Gepäckstück. Das vermeintliche Privileg, als Erster einzusteigen (8 Euro) muss erst abgewählt werden, ebenso die Reiserücktritts- und Krankenversicherung (12 Euro). Zusätzlich werden 10 Euro Kreditkartengebühren verlangt, eine Lastschrift ist nicht möglich. Fazit: ungenügend.